Frühe NS-Konzentrationslager In Sachsen 1933-1937
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Seit den Reichstagswahlen im März 1933 errichteten die Nationalsozialisten reichsweit Konzentrationslager und bildeten „Schutzhaftabteilungen“ in Justiz- und Polizeigefängnissen. In ihnen waren 1933 insgesamt über 80 000 Menschen kürzere oder längere Zeit inhaftiert. Die frühen Lager waren neben der Propaganda das das wichtigste Instrument der nationalsozialistischen Machtergreifung.
Bei den Verhafteten handelte es sich überwiegend um Kommunisten, Sozialdemokraten oder Gewerkschafter, darunter Landtags- und Reichstagsabgeordnete, Parteifunktionäre, Journalisten, Rechtsanwälte und Künstler. In Sachsen sind insgesamt 111 solcher Haftstätten in 80 Kommunen nachgewiesen Zu den bekanntesten Lagern zählten Sachsenburg, Hohnstein, Colditz und Zwickau-Osterstein. (Mehr zur Errichtung der frühen NS-KZ in Sachsen)
Die Dokumentationsstelle erteilt auf Basis von Archivunterlagen Auskunft über Insassen früher KZ in Sachsen bzw. vermittelt Ansprechpartner für weitere Recherchen. Die Beauskunftung erfolgt auf Antrag.
Die Datenbank der Dokumentationsstelle umfasst mit Stand 16. November 2020 ca. 2 500 namentliche Einträge zu Insassen der frühen NS-Konzentrationslager in Sachsen. Ausgewählte Biografien veranschaulichen exemplarisch die Bandbreite der Haftschicksale.
Weitere Biografien von Sachsenburg-Häftlingen finden Sie auf der Website der Geschichtswerkstatt Sachsenburg e. v.
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten hat eine Wanderausstellung zu den frühen Konzentrationslagern in Sachsen erarbeitet, die an Interessenten verliehen wird.