Vortrag: Militärgerichtsbarkeit und Strafsystem der Wehrmacht in der Region Torgau – Riesa

Ausgehend von der im Stadtmuseum Riesa gezeigten Wanderausstellung „Was damals Recht war …“ wird die Struktur der Wehrmachtjustiz und ihres Strafsystems vorgestellt. Die rechtlichen Grundlagen, die Gliederung der Wehrmachtgerichte sowie die Gefängnisse der Wehrmacht werden ebenso erläutert wie Verbrechen an Gefangenen der Wehrmacht in der Endphase des Krieges, die sich auch für die Region Torgau – Riesa nachweisen lassen.

Im nahegelegenen Torgau befanden sich zwei Wehrmachtgefängnisse. Von hier aus wurden verurteilte Soldaten in Strafeinheiten an die Front geschickt. Zudem befand sich hier seit 1943 das Reichskriegsgericht, das Soldaten ebenso wie Kriegsgefangene oder Widerstandskämpfer aus ganz Europa verurteilte. Erst das Zusammentreffen der sowjetischen und der US-amerikanischen Truppen an der Elbe machte dem im April 1945 ein Ende.

Wolfgang Oleschinski war nach dem Studium der Sprachwissenschaft und Ethnologie an der Freien Universität Berlin (FU) seit 1986 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (GDW), die zu dieser Zeit noch in der Aufbauphase war, später dann bis 1995 der gemeinsamen 'Forschungsstelle Widerstandsgeschichte' von GDW und FU (Otto-Suhr-Institut). Daran schloss sich eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Dokumentations- und Informationszentrums (DIZ) Torgau an, als dessen Leiter er seit 1997 fungiert.

Wir laden Sie recht herzlich zu dieser Veranstaltung ein!

Das Begleitprogramm zur Sonderausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Stadtmuseums Riesa mit dem Museumsverein Riesa, der Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.

Für Lehrer wird die Teilnahme an der Veranstaltung durch die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung als Fortbildung zertifiziert.