Vortrag „Das Novemberpogrom 1938“ von Dr. Jörg Osterloh (Fritz-Bauer-Institut Frankfurt / Main)
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Ehrenhain ZeithainOrt:
Stadtmuseum Riesa, Poppitzer Platz 3, 01589 Riesa
Im "Schicksalsjahr 1938" (Avraham Barkai) radikalisierte sich die „Judenpolitik“ der Nationalsozialisten erheblich. Im März waren nahezu 200 000 Juden durch den „Anschluss“ Österreichs in den deutschen Machtbereich geraten. Die Judenverfolgung erreichte in Österreich ein Ausmaß, das die Vorgänge in Deutschland in den vorangegangenen fünf Jahren bei weitem an Brutalität und Dynamik übertraf. Das Vorgehen der österreichischen
Nationalsozialisten hatte zudem eine radikalisierende Auswirkung auf die Judenverfolgung im gesamten Reich. Erklärtes Ziel war jetzt die endgültige Isolation, Entrechtung, Enteignung und damit einhergehende forcierte
Vertreibung der deutschen Juden aus ihrer Heimat.
Im November 1938 kam es schließlich zu von der NSDAP organisierten und gelenkten Pogromen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich. Hunderte Synagogen wurden in Brand gesetzt, tausende Geschäfte und Wohnungen
geplündert, Menschen misshandelt, eine bis heute nicht genau bekannte Zahl ermordet und mehrere zehntausend Menschen verhaftet und in Konzentrationslager gesperrt. Die Ausschreitungen brachten die Bevölkerung
überall unmittelbar mit dem Terror gegen die Juden in Berührung.
Der Vortrag beleuchtet nicht nur die Novemberpogrome sondern auch deren Vorgeschichte und Folgen.
Der Eintritt ist frei. Der Vortrag wird von der Landeszentrale für politische Bildung für Lehrer zertifiziert.