Vortrag: Das Kriegsgefangenenlager Zeithain 1943 bis 1945. Die Ankunft der „Italienischen Militärinternierten“ sowie britischen, polnischen und französischen Gefangenen
Der Leiter der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, Jens Nagel, berichtet in seinem Vortrag über die Ankunft zehntausender italienischer Kriegsgefangener, sogannenter Italienischer Militärinternierter (IMI), am Bahnhof Jacobsthal und den Kriegsgefangenenlagern Zeithain sowie Mühlberg. Neben den sowjetischen Gefangenen waren die IMI einer gezielten Hungerpolitik ausgesetzt, die das Oberkommando der Wehrmacht auf Befehlt Hitlers implementierte. Es war die Rache für die Kapitulation des mit Nazideutschland verbündeten Italiens am 8. September 1943.
Daneben trafen rund 15.000 britische Gefangene ein, die zuvor in italienischen Kriegsgefangenenlagern untergebracht waren. Sie wurden primär in das Stalag IV B Mühlberg verbracht, aber wegen dortiger Überfüllung kamen einige tausend Gefangene im Winter 1943/44 für mehrere Wochen nach Zeithain.
Schließlich trafen nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstands Anfang Oktober 1944 polnische Gefangene der Polnischen Heimatarmee ein, die zunächst im Untergrund gegen die deutsche Besatzung gekämpft hatte. Mit dem Aufstand ab August 1944 versuchten sie im offenen Kampf die polnische Hauptstadt vor Eintreffen der Roten Armee von der deutschen Besatzung zu befreien.
Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe "GedenkOrte" statt. Die Reihe wird organisiert von der Kirchgemeinde Zeithain im Zusammenschluss mit unterschiedlichen Vereinen der Gemeinde Zeithain und Torgau.
Kontakt:
Nora Manukjan (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
nora.manukjan@stsg.de
Tel.: 03525 510472