Im Rahmen der Sendung "Mensch Nachbar" sendete "Das Sachsenradio" des MDR eine Sondersendung von Holger Lühmann über den Warschauer Aufstand, der vor 75 Jahren am 1. August 1944 begann. Die Polnische Heimatarmee, die gegen die deutsche Besatzung Polens bis dahin im Untergrund gekämpft hatte, versuchte die Hauptstadt von der deutschen Besatzung zu befreien, bevor die Rote Armee eintraf. Seit Beginn der sowjetischen Sommeroffensive am 22. Juni 1944 befand sich die Wehrmacht im vollen Rückzug gen Westen.
Der geplante Überraschungscoup misslang und es folgten zwei Monate heftigster Kämpfe, an deren Ende die Aufständischen am 4. Oktober 1944 kapitulierten und in deutsche Kriegsgefangenschaft gerieten. Mehr als 1300 Gefangene trafen Mitte Oktober mit zwei Lazarettzügen im Kriegsgefangenenlager Zeithain ein, das zu diesem Zeitpunkt ausschließlich Kriegsgefangenen-Reservelazarett fungierte. Unter den Gefangenen befanden sich mehr als 400 weibliche Soldatinnen der Polnischen Heimatarmee.
Neben Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Warschauer Aufstands, polnischen Historikern berichtet der Leiter der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, Jens Nagel, in der Sendung über die polnischen Gefangenen in Zeithain und ihre besondere Rolle bei der Befreiung des Lagers am 22./23. April 1945.