27.02.24
Friedhöfe von Opfern deutscher NS-Verbrechen kommen als Gedenkorte für Überlebende wie auch für Angehörige eine besondere Rolle in der heutigen Erinnerungskultur zu. Ebenso sind sie die sichtbaren architektonischen Hinterlassenschaften der nationalsozialistischen Lagersysteme. Dies trifft auch auf den sogenannten „Italienerfriedhof“ des Lazarettlagers Zeithain zu, dessen Errichtung sich am 4. Februar 2024 zum 80. Mal jährte.
26.01.24
Anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2024 erinnert die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain in diesem Jahr an die jüdischen Opfer als Teilgruppe der sowjetischen Gefangenen im Kriegsgefangenenlager Zeithain.
01.03.23
Vor Ankunft der ersten sowjetischen Gefangenen im Stalag 304 (IV H) Zeithain Mitte Juli 1941 war auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Zeithain einige Kilometer entfernt vom Hauptlager am 30.06.1941 das „Reservelazarett (Kgf.) Truppen-Übungsplatz Zeithain“ eingerichtet worden. Dafür wurden bereits bestehende Baracken, unmittelbar am Wasserwerk des Truppenübungsplatzes gelegen, genutzt und als Waldlager bezeichnet.
20.09.21
Der diesjährige Sensationsfund von privaten Erinnerungsfotos ehemaliger Wachsoldaten aus dem Kriegsgefangenenlager Zeithain brachte das sogenannte Stalag 304 (IV H) für kurze Zeit in die Schlagzeilen. Zurecht sind diese Aufnahmen eine wichtige historische Quelle für die Geschichte des Lagers, jedoch blickt man durch sie mit einem – wenn auch intimen – „Täterblick“ des Soldaten auf das Lager und seine Gefangenen. Der Umgang mit ihnen sollte dementsprechend kritisch sein.
13.09.21
Zwei Monate nach Beginn des Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 lud das Reichsministerium für Propaganda und Volksaufklärung per Schnellbrief zur Besichtigung eines „Lagers kriegsgefangener Bolschewisten“ ein.
09.07.21
Am 12. Juli 1941, vor genau 80 Jahren, kam der erste Transport mit ca. 2 000 sowjetischen Kriegsgefangenen am Bahnhof Jacobsthal in der Gemeinde Zeithain bei Riesa an. 20 Tage nach dem Beginn des deutschen Vernichtungskrieges im Osten.
27.04.20
Am 22. April 1945 sprengten Wehrmachtssoldaten die zwischen den nordsächsischen Ortschaften Strehla und Lorenzkirch gebaute Notbrücke über die Elbe. Die Sprengung erfolgte, obwohl sich noch Flüchtlinge mit ihren Fuhrwerken darauf befanden.
20.04.20
Am 13. April 1945 wurden die Leipziger Außenlager des KZ Buchenwald in Thekla, Abtnaundorf und Heiterblick wegen der heranrückenden US-Armee evakuiert. Etwa 2 400 Häftlinge, die seit 1943 in drei Werken der Erla Maschinenwerke GmbH in Leipzig für die Montage von Flugzeugteilen eingesetzt waren, wurden per Fußmarsch auf den Weg in das KZ Theresienstadt geschickt.
17.04.20
„Mein sehr lieber Jean, hier stehe ich, voller Rührung, zum ersten Mal in Koselitz, wo am 17. April 1945 Du mit Deinen unglücklichen Kameraden ermordet wurdest, nachdem Du so viele schreckliche und unmenschliche Prüfungen durchstehen musstest [...].“ Mit diesen Worten begann Jaques Berthillier am 6. Juni 2015 seine bewegende Rede in Koselitz am Grab seines Halbbruders Jean Bloch. Er war zum ersten Mal nach sieben Jahrzehnten der Suche an den Ort gekommen, wo sein Halbbruder ermordet und in einem Massengrab bestattet worden war.