Italienische Militärinternierte (IMI)
Nach der Kapitulation Italiens am 8. September 1943 trafen ab Oktober mehrere Transporte mit italienischen Kriegsgefangenen, die als Italienische Militärinternierte (IMI) bezeichnet wurden, in Zeithain ein. Es handelte sich hierbei um Personal und Insassen italienischer Armeelazarette, die zuvor in Südosteuropa stationiert waren. Sie bezogen 78 ehemals mit sowjetischen Gefangenen belegte Baracken und richteten ein eigenes Lazarett ein.
Zeithain ist bis heute im kollektiven Gedächtnis der ehemaligen italienischen Gefangenen das „Campo di Morte" („Lager des Todes“) geblieben. Infolge der unzureichenden Ernährung bei gleichzeitigem Arbeitseinsatz, unzureichender Versorgung mit warmer Kleidung und Medikamenten erkrankte eine große Zahl der Italiener innerhalb weniger Monate an Tuberkulose.
Nach ihrer Genesung wurden die meisten italienischen Gefangenen in den Arbeitseinsatz entlassen. Die Zahl der aus Arbeitskommandos und anderen Lazaretten in Zeithain eintreffenden tuberkulosekranken Italiener stieg hingegen immer mehr an. Diese Gefangenen waren überwiegend langfristig arbeitsunfähig mit geringer Aussicht auf Heilung. Die Sterblichkeit erhöhte sich in der Folgezeit kontinuierlich. Zeithain wurde so auch für die italienischen Kriegsgefangenen zu einem Sterbelager. Waren die ersten Toten noch auf dem ca. 15 km entfernten Friedhof Neuburxdorf beigesetzt worden, fanden die Bestattungen ab Februar 1944 auf dem neu angelegten italienischen Soldatenfriedhof Jacobsthal statt. Anders als die sowjetischen Gefangenen wurden die ca. 900 Toten in Einzelgräbern mit militärischen Ehren bestattet. Die sterblichen Überreste der italienischen Opfer wurden 1991 in ihre Heimat überführt. Die Gedenkstätte erinnert an den ehemaligen Grabstätten mit Namenstafeln an die Opfer.