Schülerinnen und Schüler treffen Zeitzeugen in der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain
07.05.18
Am Mittwoch, den 9. Mai 2018, findet im Gemeindehaus Zeithain ein von der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain organisiertes Zeitzeugentreffen statt. Schülerinnen und Schüler des Berufsschulzentrums (BSZ) Riesa kommen ins Gespräch mit Menschen, die als Kinder zusammen mit ihren Familien während des Zweiten Weltkrieges aus der Sowjetunion verschleppt worden waren.
Aus Anlass des 73. Jahrestags des Kriegsendes besucht eine Delegation des russischen Vereins „Minderjährige Häftlinge“ die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain. Zur Gruppe gehört Tatjana Kowaljowa, die nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion zusammen mit ihrer Mutter und drei Geschwistern nach Österreich verbracht wurde, um dort in der Rüstungsproduktion Zwangsarbeit zu leisten. Ohne ihre Mutter, die bereits 1942 in Österreich verstarb, kehrte sie 1945 in ihre zerstörte Heimat zurück. Ebenfalls Teilnehmer der Delegation ist Sergej Obvintsev, dessen Großvater Anton Peszow als Rotarmist 1942 im Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht in Zeithain an Tuberkulose verstarb.
Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Vorsitzenden des Stiftungsrates der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und einem Rundgang durch die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain findet um 13 Uhr eine moderierte Gesprächsrunde mit den Angehörigen der Delegation sowie zehn Schülerinnen und Schülern der 12. Klasse des BSZ Riesa statt. Die Jugendlichen interessieren sich vor allem dafür, wie das Weiterleben nach dem vernichtenden Krieg in der Sowjetunion funktionierte und mit welchen Gefühlen die einst gewaltsam Verschleppten heute nach Deutschland reisen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Dresdner Verein „Gesellschaft zur Hilfe für Kriegsveteranen in Russland“ e. V.
Kontakt:
Nora Manukjan (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
nora.manukjan@stsg.de
Tel.: 03525 510472
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