Podiumsdiskussion: Jugendarbeit in Diktatur und Demokratie
10.05.22
Am 19. Mai 2022 findet um 17 Uhr im Offenen Jugendhaus Riesa das Podiumsgespräch „Jugendarbeit in Diktatur und Demokratie“ statt. Ausgehend von der aktuellen Ausstellung „Jugend im Gleichschritt. Die Hitlerjugend zwischen Anspruch und Wirklichkeit!?“ im Stadtmuseum Riesa sprechen die Podiumsteilnehmer über die unterschiedlichen Leitlinien, Ziele und politischen Prämissen von Jugendpolitik und Jugendarbeit im Nationalsozialismus, in der DDR und heute.
Nicht erst seit der Corona-Pandemie fühlen sich Jugendliche in Deutschland von Verwaltung und Politik ignoriert. Die Politik vernachlässige sie, lautet der Vorwurf von Jugendlichen und Jugendverbänden. War das zu DDR-Zeiten oder sogar im Nationalsozialismus anders? Die großen Anstrengungen, die unternommen wurden, um Jugendliche frühzeitig und nachhaltig in die totalitären Systeme einzubinden, suggerieren möglicherweise ein falsches Bild. So war das Interesse keinesfalls auf das Wohl des Individuums gerichtet sondern auf den Systemerhalt.
Wurde die „Jugendwohlfahrt“ in das nationalsozialistische Konzept einer rassistischen „Volksgemeinschaft“ gestellt, stand für die Jugendhilfe in der DDR die Erziehung zu einem sozialistischen Menschen im Vordergrund. Welche Folgen das z. B. für unangepasste Jugendliche haben konnte, erläutert der Historiker Ingolf Notzke am Beispiel des Jugendwerkhofes Torgau. Jan Witza, Vorstand des Kinder- und Jugendrings Sachsen gibt einen Überblick darüber, vor welchen Herausforderungen die Jugendarbeit in der heutigen pluralistischen und demokratischen Gesellschaft steht. Die Diskussion wird moderiert von Ricardo Glaser, Vorstand der Jugendstiftung Sachsen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Stadtmuseums Riesa, der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, der Outlaw gGmbH und dem Kreisjugendring Meißen.
Kontakt:
Nora Manukjan
Tel: 03525 510472
nora.manukjan@stsg.de