Mit Freitaler Schülern auf Spurensuche zu sowjetischen Kriegsgefangenen in ihrer Heimatstadt
30.07.14
In der letzten Schulwoche vor den Ferien hat die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain zusammen mit Schülern des Weißeritzgymnasiums in Freital ein dreitägiges Projekt zum Arbeitseinsatz von sowjetischen Kriegsgefangenen in Freital durchgeführt.
Die neun Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren begaben sich dabei zusammen mit der pädagogischen Mitarbeiterin der Gedenkstätte und der derzeit dort tätigen Freiwilligen im FSJ auf Spurensuche in ihrer Heimatstadt. Aber auch ein Besuch in der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain stand auf dem Programm. Anhand von Archivlisten aus der unmittelbaren Nachkriegszeit und Dokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus konnten die Schüler rekonstruieren, in welchen Freitaler Betrieben sowjetische Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit eingesetzt wurden, wo sie untergebracht waren und welches Schicksal die Gefangenen erleiden mussten.
So erfuhren sie zum Beispiel von dem 23-jährigen Peter Tichonowitsch Rasinkow aus Kursk, der im Juni 1942 in einem Arbeitskommando in den Freitaler Gussstahlwerken eingesetzt wurde. Bereits ein halbes Jahr später war er aufgrund der schweren körperlichen Arbeit so geschwächt, dass man ihn in das Kriegsgefangenenlazarett nach Zeithain brachte. Dort starb er nur wenige Wochen später. Insgesamt kamen in Zeithain mindestens 25 000 sowjetische Kriegsgefangene ums Leben.
Für die Schüler war das Projekt eine interessante Möglichkeit etwas über die Zeit des Nationalsozialismus in der eigenen Region zu erfahren. Für das nächste Jahr gibt es schon erste Planungen, ein weiteres Projekt mit Schülern vom Weißeritzgymnasium in Freital durchzuführen.
Foto: Personalkarte I des Kriegsgefangenen Peter Tichonowitsch Rasinkow