Lichtinstallation und Gedenkrundgang am 27. Januar 2022 in Riesa
21.01.22
Die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain und die Stadt Riesa erinnern mit vielfältigen Veranstaltungen anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2022 an die Menschen, die in Riesa zwischen 1933 und 1945 Opfer von Terror und Gewalt wurden. Im Rahmen des bundesweiten Licht-Flashmobs #LichterGegenDunkelheit wird das Stadtmuseum Riesa am 27. Januar und am 28. Januar 2022 jeweils von 18 bis 22 Uhr mit einer Fassadenbeleuchtung auffällig erstrahlen.Neben Riesaer Bürgerinnen und Bürgern, die aufgrund ihres zivilcouragierten Handelns, ihrer politischen Aktivitäten oder als Jüdinnen und Juden in die Verfolgungsmühlen des NS-Regimes gerieten, sind durch den NS-Terror hunderte Menschen anderer Länder in Riesa verstorben. Zu ihnen gehörten Kriegsgefangene und zivile Zwangsarbeiterinnen sowie deren Kinder, die in verschiedenen Betrieben in Riesa Zwangsarbeit leisteten und während der Arbeit und durch die völlig unzureichende medizinische Versorgung verstarben. Eine weitere Gruppe von Menschen sind Häftlinge des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, die im Mai 1945 an den Folgen der Evakuierung vom KZ Bergen-Belsen im städtischen Krankenhaus in Riesa verstarben.
Eine mehrfarbige, animierte Lichtinstallation des Dresdner Grafikers Enrico Wuttke an der Fassade des Stadtmuseums projiziert die Namen dieser NS-Opfer und holt dadurch ihr Andenken in die Riesaer Öffentlichkeit. Zu jedem Namen gehört ein Gesicht, eine Person, eine Geschichte – ein Leben.
Bereits 10 Uhr ehrt die Riesaer Bürgermeisterin Katrin Köhler die Studenten Sophie und Hans Scholl an der im Jahr 2010 nach ihnen benannten Geschwister-Scholl-Straße. Im Anschluss daran, um 10.30 Uhr, wird in Gröba und Merzdorf an das Wirken von Pfarrer Rudolf Stempel, Oswald Bleier und Armin Walther erinnert.
Zeitgleich mit Beginn der Illumination startet 18 Uhr der „Weg der Erinnerungen“ in der Steger Straße am Wohnhaus des Gewerkschaftlers Friedrich Turra. Mitarbeiterinnen des Stadtmuseums Riesa und Jens Nagel von der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain führen zu weiteren Lebens- und Wirkungsstätten Riesaer Bürgern, die verfolgt und getötet wurden. Die öffentliche Tour führt über das Arno-Wolf-Eck an der Goethestraße zum ehemaligen Wohn- und Kaufhaus der Familie Lenczynski an der Hauptsraße, weiter zum Riesaer Rathaus, wo dem zivilcouragierten Agieren des Oberbürgermeisters Dr. Alfred Schneider gedacht wird. 19.30 Uhr endet der Rundgang am Denkmal für die Opfer von Gewaltherrschaft am Poppitzer Platz mit einer offiziellen Kranzniederlegung mit Marco Müller, Oberbürgermeister der Stadt Riesa.
Kontakt:
Nora Manukjan
Tel: 03525 510472
nora.manukjan@stsg.de