Grimme-Preis 2017 für den Zweiteiler „Schatten des Krieges“
14.03.17
Am 31. März dürfen die Regisseure Artem Demenok und Andreas Christoph Schmidt in Marl den Grimme-Preis für die zweiteilige TV-Dokumentation „Schatten des Krieges“ (RBB, NDR, Schmidt&Paetzel) entgegennehmen. Die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain gratuliert herzlich und freut sich mit den Preisgewinnern.
„Schatten des Krieges“, zwei Ansichten des Krieges zwischen Deutschland und der Sowjetunion, der am 22. Juni 1941 begann, leistet einen wertvollen Beitrag zum besseren Verständnis dieses Krieges und seiner bis heute in die Tagespolitik reichenden Nachwirkungen. In der Begründung der Jury heißt es: „So gelingt ihnen (Artem Demenok und Andreas Christoph Schmidt; Anm. d. Red.) mit ‚Schatten des Krieges‘ Geschichtsfernsehen, wie es sein sollte: gründlich recherchiert, gut aufgearbeitet, aufrüttelnd“.
Der erste Teil „Das sowjetische Erbe“ von Artem Demenok erzählt vom Deutsch-sowjetischen Krieg 1941-1945 aus sowjetischer und russischer Sicht. Wie in der ehemaligen Sowjetunion, trägt in der heutigen Russischen Föderation der Sieg im „Großen Vaterländischen Krieg“ maßgeblich zur nationalen Identitätsstiftung bei. Im Vordergrund stehen dabei Helden und Mythen, weniger die Vermittlung des Wissens über die tatsächlichen Kriegsgeschehnisse. An einer angemessenen Erinnerung an die mehr als fünf Millionen Rotarmistinnen, die in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten waren, fehlt es bis heute sowohl in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion als auch in Deutschland.
Der zweite Teil „Das vergessene Verbrechen“ von Andreas Christoph Schmidt handelt von einem der größten NS-Verbrechen: dem Massensterben von über drei Millionen Soldaten der Roten Armee in Kriegsgefangenenlagern der Deutschen Wehrmacht. Der Film setzt diesen Opfern ein filmisches Denkmal und trägt dazu bei, diese wenig beachtete Opfergruppe nationalsozialistischer Verfolgung und Vernichtung in unsere Erinnerung zurückzurufen.
In der Dokumentation „Das vergessene Verbrechen“ spielt die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain als ein Gedenkort für das Massensterben sowjetischer Kriegsgefangener eine herausgehobene Rolle. Die Gedenkstätte hat Andreas Christoph Schmidt bei seiner Arbeit in Zeithain wissenschaftlich beratend unterstützt.
Kontakt:
Nora Manukjan (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
nora.manukjan@stsg.smwk.sachsen.de
Tel.: 03525 510472
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