Gedenkveranstaltung zur Lagerbefreiung in Zeithain
25.04.24
Am 23. April 2024 erinnerten Angehörige aus Polen, Italien, Russland und der Ukraine zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft an die Befreiung des Kriegsgefangenenlagers Zeithain am 23. April 1945.
Unter anderem beschrieb der polnische Publizist und Sohn von polnischen Kriegsgefangenen, Dr. Kazimierz Wóycicki, wie das politische Engagement seiner Eltern und deren Verfolgungsgeschichte im Nationalsozialismus und im sozialistischen Polen ihn motiviert haben, sich im antikommunistischen Widerstand in Polen zu engagieren sowie für eine Versöhnung mit Deutschland einzustehen. Der Sohn eines überlebenden Gefangenen, Dr. Klaus Pobypicz, hob in seiner Rede die Bedeutung der Gedenkstätte und ihrer Erinnerungsarbeit für das familiäre Gedächtnis hervor.
Zudem betonten die Gäste, dass die nahezu 30 000 in Kriegsgefangenschaft in Zeithain Verstorbenen dazu verpflichten, sich stärker für die völkerrechtskonforme Behandlung von Kriegsgefangenen in aktuellen Konflikten einzusetzen und das Komitee des Internationalen Roten Kreuzes zu unterstützen und stärker in der Öffentlichkeit zu kommunizieren.
Andrea Dombois, die sowohl in ihrer Funktion als Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages als auch als Landesvorsitzende Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Landesverband Sachsen e. V. sprach, gab in Ihrem Grußwort zudem einen Ausblick auf das kommende Jahr: „Im nächsten Jahr, 2025, werden wir den 80. Jahrestag begehen. Wenngleich 80 Jahre kein vollwertiges Jubiläum sind, wird es eine der letzten Gelegenheiten sein, dass sich noch einmal Miterlebende zu einem persönlichen Gedenken hier versammeln.“
Kontakt:
Nora Manukjan
Referentin Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain
Tel: 03525 510472
nora.manukjan@stsg.de