Gedenkfeier am 23. April 2024 um 16 Uhr in der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain
17.04.24
Am 23. April 1945 befreite die sowjetische Armee mehr 12.000 Gefangene im Kriegsgefangenenlager Zeithain. Die Gedenkstätte erinnert an dem Tag an dieses historische Ereignis und gedenkt der Opfer des Lagers. Die öffentliche Gedenkfeier findet am 23. April 2024 um 16 Uhr in der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain statt.
In diesem Jahr steht die Veranstaltung im Zeichen der Nachkommen ehemaliger Kriegsgefangener. Wir fragen danach, welche Prägungen die Kinder und Kindeskinder erhielten und welche Bedeutung die familiären Wurzeln für die nachfolgenden Generationen besitzen.
Die Gedenkrede hält der polnische Publizist, Historiker und Journalist Dr. Kazimierz Wóycicki. Seine Eltern lernten sich als Gefangene im Kriegsgefangenenlager Zeithain kennen. Kazimierz Wóycicki ist ein ausgewiesener Kenner der deutsch-polnischen Beziehungen. In Sachsen war er Leiter des Polnischen Kulturinstituts in Leipzig.
Weitere Angehörige haben ihr Kommen zugesagt. So der Neffe des italienischen Militärgeistlichen, Virgilio Airoldi. Sein Onkel, Padre Luca Airoldi, übernahm im Lager die seelsorgerische Betreuung der italienischen Gefangenen. Luca Airoldi schrieb Tagebuch. Unter dem Titel „Campo die Morte“ machte das Buch das Kriegsgefangenenlager Zeithain einer breiten Öffentlichkeit in Italien bekannt.
Klaus Pobybicz, Sohn eines überlebenden sowjetischen Kriegsgefangenen und einer sowjetischen Zwangsarbeiterin, ist ebenfalls anwesend. Seine Eltern entkamen 1945 der Rückführung in die Sowjetunion und begannen nach dem Krieg in der Bundesrepublik ein neues Leben. In Würzburg begegnete der ehemalige Kriegsgefangene Viktor Pobybicz dem ehemaligen Wehrmachtsoldaten Friedrich Kreiner. Kreiner war in Zeithain in der Verwaltung als Übersetzer tätig. Die Männer befreundeten sich und die beiden Familien pflegten ein freundschaftliches Verhältnis.
Stellvertretend für den Sächsischen Landtag und die Sächsische Staatsregierung werden die erste Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages, Andrea Dombois, sowie der Staatssekretär des Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Thomas Kralinski, Grußworte sprechen.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Sachsen und der Förderverein der Gedenkstätte sind Mitveranstalter der Gedenkfeierlichkeiten.
Kontakt:
Nora Manukjan
Referentin Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain
Tel: 03525 510472
nora.manukjan@stsg.de