Gedenken im Stadtmuseum Riesa und in der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain am 27. Januar 2023
12.01.23
Die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, das Stadtmuseum Riesa und die Stadt Riesa erinnern mit zwei Veranstaltungen anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2023 an diejenigen Menschen, welche in Riesa und Umgebung zwischen 1933 und 1945 das Ziel von nationalsozialistischem Terror und Gewalt wurden. Neben Riesaer Bürgerinnen und Bürgern, die aufgrund ihrer politischen Aktivitäten oder als Jüdinnen und Juden in die Verfolgungsmühlen des NS-Regimes gerieten, sind in den Jahren 1939 bis 1945 zudem hunderte Menschen anderer Nationalitäten in Riesa verstorben. Zu ihnen gehörten Kriegsgefangene sowie zivile zwangsverpflichtete Arbeiterinnen und Arbeiter sowie deren Kinder, die in verschiedenen Betrieben in Riesa Zwangsarbeit leisteten und während der Arbeit oder durch Hunger und die völlig unzureichende medizinische Versorgung verstarben. Hinzu kamen, bereits nach Kriegsende, Häftlinge des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, die im Mai 1945 an den Folgen der Evakuierung aus dem KZ Bergen-Belsen im städtischen Krankenhaus in Riesa verstarben.
Wie bereits in der Vergangenheit wird die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain im Rahmen des bundesweiten Licht-Flashmobs #LichterGegenDunkelheit das Gelände der Gedenkstätte samt Dokumentenhaus und Baracke illuminieren. Auch der Obelisk sowie das Eingangstor sollen am Abend des 27. Januar 2023 durch Lichtkegel so beleuchtet werden, sodass das Gebäudeensemble für einen Abend weithin sichtbar ist und anlässlich des Gedenktages Aufmerksamkeit schafft und bis 21 Uhr besucht werden kann.
Ebenso findet am Abend des 27. Januar um 18 Uhr in einer Kooperation der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain mit dem Stadtmuseum und der Stadtbibliothek Riesa im Haus am Poppitzer Platz eine Lesung statt, in deren Mittelpunkt eindrückliche Schriftzeugnisse jüdischer Herkunft (Briefe, Gedichte, heimlich geschriebene Lagerberichte) stehen. Darunter finden sich Zeugnisse einer aus Riesa verdrängten jüdischen Familie, aber auch die Dichtungen des Lyrikers und Opfers der Shoah Jizchak Katzenelson. Die Begrüßung erfolgt durch den Oberbürgermeister der Stadt Riesa, Marco Müller, im Anschluss Lesungen durch verschiedene Personen, darunter Schülerinnen des Werner-Heisenberg-Gymnasiums. Das Programm wird dabei von Max Hampel am Flügel musikalisch begleitet.
Kontakt:
Milan Spindler
Referent
milan.spindler@stsg.de
Tel.: 03525 510472