Gedenken für ermordete französische Juden in Koselitz
08.06.15
Anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges fand am Samstag, den 6. Juni 2015 eine Gedenkfeier mit anschließender Kranzniederlegung an der Gedenkstätte Koselitz statt.Anlass war die Einweihung von zwei Gedenksteinen für dort am 17. April 1945 ermordete französische Juden, die als Jugendliche (13 und 14 Jahre alt) nach Auschwitz deportiert und zur Zwangsarbeit im Stahlwerk Gröditz eingesetzt waren. Nach einer Selektion durch die SS im Außenlager des KZ-Flossenbürg wurden die beiden mit 184 weiteren Häftlingen in der Kiesgrube in Koselitz am 17. April 1945 von SS-Männern erschossen. Dies war vielleicht die größte Einzelmordaktion an KZ-Häftlingen auf sächsischem Gebiet in der Endphase des Zweiten Weltkrieges.
Eine etwa 30 Personen starke Delegation der Vereinigung der Söhne und Töchter der aus Frankreich deportierten Juden (FFDJF) und überlebenden Familienangehörigen der Opfer nahmen an der Gedenkfeier teil, darunter auch das Ehepaar Beate und Serge Klarsfeld.
Neben der Rede des Bürgermeisters der Gemeinde Röderaue, Lothar Herklotz, berichtete der Zeitzeuge Reiner Eltzsch, wie er als siebenjähriger Junge aus Koselitz die Erschießungsaktion erlebte.