Ausstellungseröffnung der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain in Riesa: „Die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“
22.01.20
Am 27. Januar 2020 wird um 17 Uhr im Stadtmuseum Riesa die Ausstellung „Die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ eröffnet.
Der 27. Januar ist bundesweit der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Anlässlich dessen präsentiert die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain zusammen mit dem Stadtmuseum Riesa alljährlich eine Ausstellung, die sich thematisch auf die Verbrechen der NS-Herrschaft bezieht. In diesem Jahr widmet sie sich den nationalsozialistischen Krankenmorden.
In der NS-Zeit starben in Europa rund 300 000 psychisch kranke und geistig behinderte Männer, Frauen und Kinder einen gewaltsamen Tod. „Euthanasie“ – „guter“ oder „schöner“ Tod – war dabei die Legitimations- und Tarnformel für ein staatlich organisiertes Mordprogramm.
Die Ausstellung nimmt besonders eine Stadtvilla in der Berliner Tiergartenstraße 4 in den Blick, die für Ärzte und Verwaltungsfachangestellte zwischen 1940 und 1945 als Organisationszentrale für den nationalsozialistischen Massenmord fungierte.
Stellvertretend für die Ermordeten werden zehn Einzelschicksale dargestellt. Zu ihnen gehört das Schicksal des Schuhmachers und Familienvaters Martin Bader. Wegen seiner Erkrankung an Parkinson beschlossen die Ärzte in der Berliner Tiergartenstraße seinen Tod. Er wurde 1940 in der Gaskammer der Tötungs-Anstalt Grafeneck ermordet.
Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Wanderausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Kooperation mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Stiftung Topographie des Terrors. Sie kann bis zum 15. März 2020 im Stadtmuseum Riesa besichtigt werden.
Die Ausstellung wird in den kommenden Wochen durch ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm begleitet.
Kontakt:
Nora Manukjan (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
nora.manukjan@stsg.de
Tel.: 03525 510472