Punk in der DDR. Multimediale Lesung und Zeitzeugenbericht in Torgau
Datum:
Veranstalter:
Erinnerungsort Torgau, Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof TorgauOrt:
Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau, Fischerdörfchen 15, 04860 Torgau
In einer Performance aus Livemusik, Ton-Dokumenten, Bildspots und einer Lesung aus Stasi-Unterlagen und Originaldokumenten berichtet Geralf Pochop gemeinsam mit dem Musiker Sebastian Schmidt über sein Leben als Punk in der DDR. Als Jugendlicher gehörte Geralf Pochop zur Punk-Szene in Halle/Saale. Der Eintritt ist frei.
Punks galten in der DDR ab 1983 als „Staatsfeinde“. Viele von ihnen verbrachten Monate oder Jahre in Haft. Andere wurden in einen Jugendwerkhof eingewiesen. Der Abend wirft ein Licht darauf, welchen staatlichen Repressionen unangepasste Jugendliche in der DDR ausgesetzt waren. Er zeigt aber auch, mit welchem Mut und Eigensinn sich die Jugendlichen Freiräume in der SED-Diktatur erkämpften.
„Punk war die intensivste Zeit meines Lebens. Wir wurden diskriminiert, gejagt und willkürlich weggesperrt, trotzdem waren wir freier als alle anderen“, sagt Geralf Pochop heute über seine Jugendjahre in der Subkultur. Pochops autobiografische Erinnerungen sind in diesem Jahr unter dem Titel „Untergrund war Strategie“ bei der Bundeszentrale für politische Bildung erschienen.
Die Kooperationsveranstaltung des Dokumentations- und Informationszentrums (DIZ) Torgau und der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau findet anlässlich des 30. Jahrestags der Friedlichen Revolution 1989 statt. Torgauer Bürgerrechtler konnten am 5. Dezember 1989 erstmals die Stasi-Kreisdienststelle in der Bahnhofstraße begehen.
Kontakt:
Elisabeth Kohlhaas (DIZ Torgau)
Tel.: 03421 7739681
elisabeth.kohlhaas@stsg.de