FALLADAS LETZTER ROMAN - DIE WAHRE GESCHICHTE. Vortrag von Manfred Kuhnke
Elise und Otto Hampel wurden am 22. Januar 1943 vom Volksgerichtshof wegen »Zersetzung der Wehrkraft« und »Vorbereitung zum Hochverrat« zum Tode verurteilt, weil sie mehr als 200 handschriftliche Flugzettel in Briefkästen und Treppenhäusern ausgelegt hatten. Sie forderten darin u.a. dazu auf, die Teilnahme am Krieg zu verweigern und Hitler zu stürzen. Am 8. April 1943 wurden Elise und Otto Hampel in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Seinen letzten Roman "Jeder stirbt für sich allein" schrieb Hans Fallada nach diesen authentischen Ereignissen auf der Grundlage von Gestapoakten. Manfred Kuhnke hat das Schicksal des Ehepaars Hampel nicht losgelassen. Mit kriminalistischem Gespür erschloss er sich die wahre Geschichte hinter Falladas Roman, befragte Zeitzeugen und setzte unzählige Details immer wieder zum literarischen Text ins Verhältnis. Entstanden ist die akribisch recherchierte, spannende Geschichte um die Hampels und die Quangels - ein Stück deutscher Zeitgeschichte.
Der Germanist Manfred Kuhnke, geboren 1934, ist Gründungsmitglied der Hans-Fallada-Gesellschaft e.V. und leitete von 1995 bis 2004 das Hans-Fallada-Museum in Carwitz/ Mecklenburg. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zu Hans Fallada, zuletzt 2011 seine Studie »Falladas letzter Roman - Die wahre Geschichte«.