DIE LEIPZIGER MEUTEN. Jugendopposition im Nationalsozialismus. Vortrag von Dr. Alexander Lange
Leipzig gehörte zu einem der Zentren jugendlicher Opposition gegen das NS-Regime. Bis zu 1.500 Mädchen und Jungen trafen sich ab Mitte der 1930er Jahre im Leipziger Stadtgebiet in Cliquen jenseits der Hitlerjugend und lehnten sich gegen den Nationalsozialismus auf. Viele von ihnen kamen aus dem linkssozialistischen Milieu der
Weimarer Zeit. Streuzettel wurden hergestellt, HJ-Heime überfallen und Hitlerjungen auf offener Straße angegriffen. In kleineren Runden hörte man verbotene Radiosender und diskutierte über ein Deutschland ohne Nazis. Es folgte eine massive Verfolgung durch die NS-Justiz.
Dr. Alexander Lange ist Autor und Historiker mit dem Schwerpunkt Jugendkulturen im 20. Jahrhundert. 2010 erschien im Böhlau Verlag seine Dissertation »Meuten – Broadway-Cliquen – Junge Garde. Leipziger Jugendgruppen im Dritten Reich«. 2012 veröffentlichte er im Passage Verlag die Dokumentation »Die Leipziger Meuten. Jugendopposition im Nationalsozialismus«. Im Schulmuseum Leipzig hat er die Erweiterung der Dauerausstellung um das Thema Jugendopposition im Leipzig der NS-Zeit kuratiert.