Ausstellungseröffnung im DIZ Torgau: "Gezwungen in die Wehrmacht. Luxemburg im Zweiten Weltkrieg"

Am Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs eröffnet das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau die Sonderausstellung "Gezwungen in die Wehrmacht. Luxemburg im Zweiten Weltkrieg". Erstmals wird diese Ausstellung in Deutschland präsentiert. Sie ist bis zum 29. Juli 2018 täglich von 10 bis 18 Uhr im DIZ Torgau zu sehen. Im Mittelpunkt steht die Zwangsrekrutierung von Luxemburgern für die Wehrmacht. Die Sonderausstellung zeigt die besonderen Geschehnisse in Luxemburg im Anschluss an die entsprechende Verfügung. Sie erzählt zudem von den Schicksalen einzelner Luxemburger, die in Torgau inhaftiert waren.  

Die Anordnung der Zwangsrekrutierung am 30. August 1942 stieß auf deutlichen Widerstand im ganzen Land. Am folgenden Tag kam es zu einem Generalstreik – eine einzigartige Reaktion auf das völkerrechtswidrige Vorgehen des nationalsozialistischen Deutschland. Der Streik wurde erbarmungslos niedergeschlagen. Am Ende standen Todesurteile, Gefängnisstrafen und Umsiedlungen in das Deutsche Reich.

Viele der gegen ihren Willen in die Wehrmacht gezwungenen Luxemburger gerieten in die Mühlen der Wehrmachtjustiz. Weil sie sich der Zwangsrekrutierung widersetzten, wurden sie von deutschen Militärgerichten zu Gefängnisstrafen oder zum Tode verurteilt. Auch im Torgauer Wehrmachtgefängnis Fort Zinna waren zwangsrekrutierte Luxemburger inhaftiert. Von ihnen wurden einige in Torgau hingerichtet.

Programm
Begrüßung
Siegfried Reiprich, Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten

Grußworte
N.N., Sächsische Staatskanzlei (angefragt)
S.E. Jean Graff, Botschafter des Großherzogtums Luxemburg in Deutschland

Einführung
Jean-Claude Muller, Leiter des Service de la Mémoire de la Deuxième Guerre Mondiale, Luxemburg

Rückblick
Wolfgang Oleschinski, Leiter des DIZ Torgau

Eröffnung der Sonderausstellung, Rundgang

Empfang und Imbiss

Kontakt:
Elisabeth Kohlhaas (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 03421 7739681
elisabeth.kohlhaas@stsg.de