Gästebuch
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Durch Zufall und mit Hilfe von Herbert Scherwing gelang ich auf diese Seite.Ich hatte das zweifelhafte "Vergnügen"gleich 4xin Torgau gewesen zu sein,das erste Mal als 16jähriger von 1971-73,zu dieser Zeit gab es in Torgau neben den Erwachsenen Strafvollzug auch ein Jugendhaus.Wenn ich meinem Gedächtniss trauen kann,belegten die Jugendlichen die Stationen 5,6,7,und 8,sowie 14 oder 15.Auf eine der beiden letztgenannten Stationen befanden sich die Schulräume. Station 16 war der sogenannte Kino-oder Fernsehraum.Die zellen auf Station 14 oder 15 waren grosse,wogegen die Zellen auf den Stationen 5-8 kleine waren,in der jeweils 3 Jugendliche lagen.Bis auf die Zeit auf Arbeit bzw.Schule,waren wir ständig unter Verschluss.Ich kann mich noch an einige Namen von Schliessern errinnern,wobei sich ja einige auch "Erzieher"nannten.Da waren Oberleutnant Born und dessen Bruder Obermeister Born.Sie wurden der grosse und der kleine Born genannt.Der Oblt.war mein Sogenannter Erzieher auf der CII.Später wurde ich in die Gruppe C5 verlegt,da war der Erzieher Obermeister Brandmeier,wir nannten ihn Brändy.Das war einer der versiertesten Schliesser,wenn der aus seinem Dienstzimmer kam,steckte sei Zwilling(Schlüssel)schon 6 Zellen weiter im Schloss,mann hatte kaum die Möglichkeit,rechtzeitig aus dem Bett zu kommen,dessen benutzen am Tag verboten war.Ich kann mich noch an Schliesser erinnern,die den einfachen Dienst taten. Es waren Obm.Schmidt,Obm.Wilhelm.Die geläufigsten Bestrafungen waren Häschenhüpf,das auf der 5 begann,die Flügel hatten jeweils 2 Treppen,wir hüpften also von der einen Treppe zur nächsten,die wir dann im Laufschritt hochjagten zur 8.Dort angekommen ging es im Entengang zur nächsten Treppe,und im Laufschritt runter zur 5,wo es von vorn begann.Meistens ging es anschliessend noch zum Duschen.Der Duschraum befand sich auf Station 5.Mann stelle sich die Duschen im Kreis angebracht vor.Im Vorraum wurde das Kalte Wasser angestellt,und wir begannen im Dauerlauf unter den Duschen lang zu laufen.In der Tür stand der Schliesser,und jedesmal,wenn wir an ihm vorbei mussten,gab es eine mit dem Gummiknüppel,war schon ne "lustige Angelegenheit".Wenn jetzt jemand überlegt,wieso ich 4x in Torgau war,muss ich zur meiner Verteidigung sagen,daß ich kein sogenannter Berufsverbrecher war.Verurteilt wurde ich schon als Jugendlicher auf Grund des Paragraphen 213.Von 1975-76 war ich zum 2x in Torgau.Das Jugendhaus befand sich in der Auflösung.Ich kam auf das Komando KFZ-Meissen als Dreher,es wurden Lenkkränze für W50 gefertigt,aber auch Bremstrommeln für Wartburg,Multikar und ROBUR.Hier hiess der Erzieher Leutnant Kalisch.Auch die beiden Borns und so manch anderen traff ich da wieder,unter anderem Auch Lück,der zu diesem Zeitpunkt Hauptmann war,und sich durch körperlich Angriffe auf Gefangene auszeichnete,die wie aus heiterem Himmel erfolgten.Wenn ich jetzt sage,ich habe nichts getan,was eine Verurteilung gerechtfertigt hätte,wird so mancher lächeln.Wer aber das Strafgesetzbuch der DDR kannte,weiss,daß es den Paragraph 44 gab.Der besagte,das ein Vorbestrafter,sollte er sich wieder eines Vergehens schuldig machen,nicht unter einem Jahr,bei einem Verbrechen nicht unter drei Jahren bestraft wird.Ich muss dazu sagen,das ich bis 1985 nicht im Besitz eines Personalausweises war,sondern nur den sogenannten PM 12 besaß,und staatlicher Kontrollmaßnahmen unterlag.Hierführ gab es wieder den Paragraphen 48.Aber das führt alles zu weit jetzt.Die Zeit in den siebzigern war in Torgau sehr hart,Briefe durften nur einer pro Monat geschrieben werden, der den umfang einer DIN A 4 Seite nicht überschreiten durfte.Besuch gab es alle 2 oder 3 Monate,das weiss ich nicht mehr so genau.Die Dauer betrug jeweils 30 Minuten.Packete war eine Kannbestimmung. Ich kann mich an ein Ereigniss errinnern wo ein Gefangener im Arresttrackt zu Tode geprügelt wurde.Man schlug ihn zusammen,und liess ihn liegen.Am anderen Morgen war er tod,weil mann ihm die Nieren locker geschlagen hat.Es erfolgte seitens der Anstaltsleitung lediglich die Versetzung der Beteiligten auf den Turm. Dann gab es da den Oberleutnant Scholz,seineszeichens Erzeiher bei Elmo. Bei einem Stubendurchgang fiel seine Truppe mal durch.Da liess er sie alle Antreten,und mit Hocker und Rasierzeug auf den Hof bringen.Dort standen sie eine ganze Weile sramm,und mussten sich dann rasieren.Das alles wäre ja noch sehr lustig,aber es war Winter,und bitter kalt.Zum 3x war ich von 1980-81 in Torgau,es war wieder die Mindeststrafe des Paragraphen 44.Diesmal war der Erzeiher Hauptmann Kunstmann,er war eigentlich wenn mann so will,sehr menschlich.Zum 4 und letztem mal war ich von 1983-85 in Torgau,der Erzieher hieß diesmal Oberleutnant Müller.Die Haftbedingungen hatten sich gelockert,mann konnte im Bett liegen,Skat-spielen war erlaubt.Ich konnte einfach nicht mein Maul halten.Es hatte aber den Vorteil,daß ich jetzt endlich einen richtigen Ausweis bekam,und keiner Kontrolle mehr unterlag. Abschliessend Möchte ich noch die beiden Stasi-Hauptmänner Strauchmann und Fischer erwähnen.Ersterer gab uns des öfteren zu verstehen,daß wir in seinen Augen keine Menschen sind,und auch dementsprechend behandelt werden müssen. Mann spricht heute immer über die drei B,s,Bautzen-Brandenburg-Bützow oder Waldheim.Meiner Meinung nach muss hier Torgau unbedingt mit genannt werden,den von den Haftbedingungen war Torgau der schlimmste. Klaus-Jürgen Richter
Anmerkung der Redaktion
Sehr geehrter Herr Richter, wir würden gerne Genaueres über Ihre Haftzeit in Torgau erfahren und bitten Sie, Kontakt zu uns aufzunehmen (Tel.: 03421/7739680 bzw. oleschinski@diz-torgau.de). Unter dem Menüpunkt Archiv findet sich ein Fragebogen für Zeitzeugen. Wir bitten ehemalige Häftlinge, unsere Forschungen zur Geschichte der Torgauer Haftstätten zu unterstützen und uns diese Fragebögen zuzusenden oder in Verbindung mit uns zu treten.
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1978 im Oktober wurde ich nach 2 Jahren und 3 Monaten als politscher häftling entlassen. Torgau sollte mich ein Stück weit prägen in meinem Hass auf die DDR. Am schlimmsten waren die Machtkämpfe unter den Gefangenen die Grundlage für Hierachie und Nötigungen verschiedenster Art waren.
Anmerkung der Redaktion
Sehr geehrter Herr Hiob, wir würden gerne Genaueres über Ihre Haftzeit in Torgau erfahren und bitten Sie, Kontakt zu uns aufzunehmen (Tel.: 03421/7739680 bzw. oleschinski@diz-torgau.de). Unter dem Menüpunkt Archiv findet sich ein Fragebogen für Zeitzeugen. Wir bitten ehemalige Häftlinge, unsere Forschungen zur Geschichte der Torgauer Haftstätten zu unterstützen und uns diese Fragebögen zuzusenden oder in Verbindung mit uns zu treten.
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Hallo Ihr alle und ein Hallo an Klaus Jürgen Richter, ich war als 14 Jähriger in den Jahren 1974-76 2,3 Jahre im Fort Zinna Gruppe A3.Diese Zeit Prägte mein gesamtes weitere Leben.Stadion 14 oder 15 war meine erste Erfahrung. Ich freundete mich mit einem anderen Jugendlichen an er hieß Peter Pelka. Diese Freundschaft dauerte nicht lange bis 5 Mitgefangene ihn erschlugen in der Nacht mit Kaputzen auf dem Kopf die sich diese vorher genäht hatten.Einen Teil meiner Haftzeit verbrachte ich dann im Keller (9X 21 Tage) weil ich nur noch Angst hatte und lieber allein war als mit anderen zusammen. Es verfolgt mich diese Knastzeit bis heute und ich bekomme es aus meinem Kopf nicht heraus. Herzlich Mattias
Anmerkung der Redaktion
Sehr geehrter Herr Schubert, wir würden gerne Genaueres über Ihre Haftzeit in Torgau erfahren und bitten Sie, Kontakt zu uns aufzunehmen (Tel.: 03421/7739680 bzw. oleschinski@diz-torgau.de). Unter dem Menüpunkt Archiv findet sich ein Fragebogen für Zeitzeugen. Wir bitten ehemalige Häftlinge, unsere Forschungen zur Geschichte der Torgauer Haftstätten zu unterstützen und uns diese Fragebögen zuzusenden oder in Verbindung mit uns zu treten.