Volkstrauertag: DIZ Torgau erinnert an die Opfer von politischer Justiz in Torgau
23.11.17
Das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau erinnert am Volkstrauertag an die Häftlinge, die in den Torgauer Gefängnissen und Lagern während der beiden deutschen Diktaturen ums Leben kamen.
Mehrere hundert Soldaten, die in den Torgauer Wehrmachtgefängnissen Fort Zinna und Brückenkopf inhaftiert waren, wurden während des Zweiten Weltkriegs hingerichtet. Sie wurden nach vielfach unrechtmäßigen Todesurteilen in Torgau am Fort Zinna oder in der Süptitzer Kiesgrube erschossen. Andere ließen ihr Leben unter dem Fallbeil im Zuchthaus „Roter Ochse“ in Halle. Unzählige Häftlinge aus Torgau kamen darüber hinaus in Straf- und Bewährungseinsätzen an der Front zu Tode.
Etwa 800 Menschen verstarben in den beiden Speziallagern der sowjetischen Geheimpolizei NKWD in Torgau, die im Fort Zinna und in der früheren Seydlitz-Kaserne (heute Wohnanlage „Husarenpark“) untergebracht waren. Sie gingen an Kälte, Hunger und Krankheiten zugrunde. In den frühen Jahren des DDR-Gefängnisses im Fort Zinna verstarben Häftlinge in Folge schlechter Lebensbedingungen und mangelhafter Versorgung.
Das DIZ Torgau gedenkt der Toten mit Kränzen am Memorial vor dem Fort Zinna, auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof an der Bahnhofstraße und am Denkmal der Begegnung.
Kontakt:
Elisabeth Kohlhaas (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 03421 7739681
elisabeth.kohlhaas@stsg.de
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