Stolpersteine in Torgau verlegt
27.02.20
Auf Initiative der Stadt Torgau erinnern seit heute elf Stolpersteine an jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die während des Nationalsozialismus zur Flucht aus Torgau gezwungen waren. Das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau konnte maßgeblich zu den Recherchen über die Schicksale der Verfolgten beigetragen und wird ein Schülerprojekt darüber ins Leben rufen.
Zu den Vertriebenen gehörten Gertrud und Max Isaacsohn. Das Ehepaar wurde 1942 von Leipzig aus in das Ghetto von Riga deportiert und dort ermordet. Die Familie des Zahnarztes Max Kukurutz konnte die Verfolgung dagegen glücklicherweise überleben. Nach den Novemberpogromen 1938 und der Haft im Konzentrationslager Buchenwald gab Max Kukurutz die Existenz in Torgau gezwungenermaßen auf und floh nach Amerika. Seiner Frau und den beiden Söhnen gelang es erst nach dem Krieg, ihm zu folgen.
Die Stadt Torgau wird zukünftig mit weiteren Stolpersteinen an Torgauerinnen und Torgauer erinnern, die während des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Zu ihnen gehören Menschen, die der „Euthanasie“ zum Opfer fielen, und politische Gegner der NS-Diktatur. Das DIZ Torgau begleitet das Unterfangen weiterhin.
Der Künstler Gunter Demnig aus Köln hat das Projekt der Stolpersteine vor vielen Jahren ins Leben gerufen. Seit 1992 hat er mehr als 75 000 Steine in Deutschland und Europa verlegt.
Kontakt:
Elisabeth Kohlhaas (DIZ Torgau, Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 03421 7739681
elisabeth.kohlhaas@stsg.de