Stiftung Sächsische Gedenkstätten/DIZ Torgau erinnert an Opfer der Wehrmachtjustiz im Zweiten Weltkrieg
01.09.17
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten/DIZ Torgau gedenkt am 1. September der Opfer der Wehrmachtjustiz in Torgau im Zweiten Weltkrieg. Am 1. September 1939 überfiel die Wehrmacht Polen und begann damit den Angriffs- und Vernichtungskrieg des Deutschen Reichs, der Europa und die Welt überzog. Die Militärjustiz hatte die Aufgabe, diesen Krieg zu stützen. Die Wehrmachtrichter bestraften deshalb Soldaten und auch Zivilisten, die sich dem Krieg vermeintlich oder tatsächlich widersetzten, mit aller Härte. Die beiden Wehrmachtgefängnisse in Torgau – Fort Zinna und Brückenkopf – waren bereits kurz nach Kriegsbeginn mit mehreren Tausend Gefangenen belegt.
Der Kranz am ehemaligen Wehrmachtgefängnis Fort Zinna erinnert an das Leiden der Soldaten und Zivilisten, die durch die nationalsozialistische Militärjustiz unrechtmäßig in Torgau inhaftiert waren. Sie litten unter den menschenverachtenden Bedingungen der Haft. Mehrere Hundert Gefangene wurden in Torgau oder in Halle an der Saale hingerichtet. Zehntausende Häftlinge schickte die Wehrmacht von Torgau aus in Bewährungs- und Strafeinheiten oder in Straflager an die Front. Eine nicht ermittelbare Zahl überlebte diese Einsätze unter verschärften Bedingungen nicht.
Auch am Denkmal der Begegnung und auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof in Torgau erinnern Kränze an den Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 78 Jahren.
Kontakt:
Elisabeth Kohlhaas (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 03421 7739681
elisabeth.kohlhaas@stsg.de
Foto: Bau des Haftgebäudes im Wehrmachtgefängnis Fort Zinna 1936/37