Lesung im Erinnerungsort Torgau: „Es ist einmal. Ostdeutsche Großeltern und ihre Enkel im Gespräch“
24.03.25

Welche Gefühle und Sehnsüchte werden über Generationen hinweg in den Familien weitergegeben? Diese Frage stellen sich die Autorinnen Sabine Michel und Dörte Grimm in ihrem Buch „Es ist einmal“. Im Erinnerungsort Torgau lesen sie nun daraus. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 2. April 2025, um 19 Uhr im Erinnerungsort Torgau statt (Veranstaltungssaal, Schloss Hartenfels, Flügel B, 2. Etage). Sie ist eine Kooperation des Erinnerungsortes Torgau mit der Volkshochschule Torgau und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht nötig.
Christiana unterschrieb 1961 die Selbstverpflichtung nicht und durfte deshalb ihr Traumstudium nicht aufnehmen. Ulla stand in der Nacht auf dem Bahnhof mit einem Plakat, das ihren Mann aufforderte, aus dem Zug nach Westdeutschland auszusteigen. Ernst hatte wegen seiner Arbeit bei der Armee auf eine kirchliche Trauung verzichtet und konnte sie erst 25 Jahre später nachholen.
Von schmerzhaften Erfahrungen, inneren Kämpfen, eigener Schuld oder geplatzten Träumen erzählen ostdeutsche Großeltern ihren nach 1982 geborenen Enkelkindern. Oft wurde darüber jahrzehntelang geschwiegen. Für ihr Buch „Es ist einmal“ brachten Sabine Michel und Dörte Grimm die zwei Generationen miteinander ins Gespräch. Viele Einblicke in die Lebensrealität der DDR waren für die junge Generation ganz neu. Aus dem Dialog entwickelte sich ein ganz neues Verständnis für so manche Entscheidung oder die Haltung ihrer Großeltern.
Nach der Lesung ist das Publikum herzlich eingeladen, mit den Autorinnen ins Gespräch zu kommen und eigene Erfahrungen einzubringen. Moderieren wird die Regisseurin Barbara Wallbraun. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „Kontrovers vor Ort“ statt.
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