Gedenkort am Fort Zinna in Torgau saniert
06.11.24
Das Memorial am Fort Zinna in Torgau erstrahlt in neuem Glanz. Mehrere Tonnen Naturstein wurden in den vergangenen Monaten neu verlegt und der Gedenkort grundlegend saniert. Seit 2010 erinnert das Memorial vor der heutigen Justizvollzugsanstalt an die Verfolgten der NS-Militärjustiz und der politischen Haft nach 1945.
Auf dem Gelände des Fort Zinna errichteten die Nationalsozialisten ihr größtes Militärgefängnis. Tausende Menschen waren im Zweiten Weltkrieg hier eingesperrt, hunderte wurden hingerichtet. Unter ihnen waren Deserteure, Befehlsverweigerer und Angehörige des Widerstands aus vielen europäischen Ländern. Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete die sowjetische Besatzungsmacht im Fort Zinna nacheinander zwei Speziallager ein. Auch die DDR nutzte den Ort als Gefängnis für Männer und über viele Jahre zusätzlich als Jugendgefängnis.
2010 weihte die Stiftung Sächsische Gedenkstätten vor dem Fort Zinna einen Gedenkort ein. Gestaltet wurde er von Berthold Weidner und Martin Bennis. In zwei voneinander getrennten Bereichen erinnert das Memorial an die Verfolgten der Militärjustiz und die politisch Verfolgten nach 1945 – deutlich gemacht auch durch die unterschiedlichen Farben des Bodenbelags. In monatelanger Arbeit wurde dieser nun zunächst abgetragen und anschließend wieder frisch verlegt. So sind die beiden Gedenkbereiche wieder gut voneinander zu unterscheiden.
Auf dem Gelände informieren zusätzlich Tafeln und Gedenksteine über die Geschichte des Ortes. Prägend für das Erscheinungsbild ist zudem eine Figurengruppe des Rostocker Bildhauers Thomas Jastram. Sie trägt die Worte „Nie wieder Krieg“. Ausgewählt hat sie Ludwig Baumann. Als Deserteur saß er in einer Todeszelle im Fort Zinna. Er überlebte den Krieg und setzte sich unermüdlich für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung und die Rehabilitierung der Verfolgten der NS-Militärjustiz ein.
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