Gedenken in Torgau am Fort Zinna
28.01.20
Zahlreiche Gäste waren am 24. Januar 2020 der Einladung des Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau und der Stadt Torgau gefolgt, um der Opfer der nationalsozialistischen Militärjustiz zu gedenken. Die Veranstaltung fand vor dem Fort Zinna in Torgau statt. Dort hatte die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg das größte ihrer Gefängnisse eingerichtet.
Unter den Gefangenen in Torgau befanden sich auch polnische Bürger. Sie waren von deutschen Militärgerichten verurteilt worden, weil sie dem polnischen Widerstand angehörten oder weil sie sich der Zwangsrekrutierung für die Wehrmacht widersetzten. Ihre Schicksale würdigte der Vertreter der Republik Polen in Berlin, Botschaftsrat Dariusz Pawłoś, in seiner Rede besonders.
Schülerinnen und Schüler aus Torgauer Schulen gestalteten die Gedenkveranstaltung mit. Sie lasen aus Abschiedsbriefen von Torgauer Häftlingen vor der Hinrichtung und sprachen eigene, engagierte Worte des Gedenkens.
Mehr als 60 000 Soldaten und Zivilisten waren während des Zweiten Weltkriegs in den beiden Wehrmachtsgefängnissen Fort Zinna und Brückenkopf Torgau inhaftiert. Sie durchlitten dort einen menschenverachtenden Strafvollzug. Mehrere Hundert Häftlinge wurden in Torgau hingerichtet.
Kontakt:
Elisabeth Kohlhaas (DIZ Torgau, Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 03421 7739681
elisabeth.kohlhaas@stsg.de