Gedenken an Luxemburger Häftlinge in Torgau während des Zweiten Weltkriegs
26.09.19
Etwa 50 Besucher aus Luxemburg gedenken am 2. Oktober 2019 am Fort Zinna ihrer Familienangehörigen, die während des Zweiten Weltkriegs im Torgauer Wehrmachtgefängnis inhaftiert waren. Gemeinsam mit Vertretern des Dokumentations- und Informationszentrums (DIZ) Torgau und der Stadt Torgau erinnern sie an die Luxemburger Häftlinge, die sich der Zwangsrekrutierung für die Wehrmacht entzogen hatten. Die Männer waren deshalb von deutschen Militärgerichten verurteilt worden, viele von ihnen zum Tode. In Torgau waren während des Zweiten Weltkriegs mehrere Hundert Luxemburger inhaftiert, Dutzende von ihnen wurden direkt am Fort Zinna hingerichtet.
Die Gedenkfahrt der Gäste aus Luxemburg wird von dem Dachverband der Luxemburger Zwangsrekrutierten unter dem Naziregime (Fédération des Enrôlés de Force du Grand-Duché de Luxembourg) veranstaltet. An der Reise nehmen Menschen teil, deren Familien von der Zwangsrekrutierung betroffen waren.
Die Gedenkreise durch Deutschland führt die Teilnehmer neben Torgau an weitere Orte, die eng mit der Geschichte und dem Leiden der Luxemburger Zwangsrekrutierten verbunden sind, so nach Siegburg, Peenemünde und in die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen.
Die Zeremonie findet am Memorial der Stiftung Sächsische Gedenkstätten am Fort Zinna, der heutigen Justizvollzugsanstalt Torgau, statt. Der Gedenkort ist den Opfern der nationalsozialistischen Wehrmachtjustiz gewidmet. Fort Zinna war im Zweiten Weltkrieg das größte Gefängnis der Wehrmacht.
Kontakt:
Elisabeth Kohlhaas (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 03421 7739681
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