Eröffnung der neuen Dauerausstellung „Mut und Ohnmacht“ des Erinnerungsortes Torgau – Einladung zur Pressekonferenz und Vorab-Führung
23.07.24
Der Erinnerungsort Torgau eröffnet am 22. August 2024 seine neue Dauerausstellung „Mut und Ohnmacht“. Medienvertreterinnen und -vertreter sind herzlich eingeladen, die Ausstellung am 13. August 2024 um 14.00 Uhr vorab zu besuchen. Die Leiterin der Gedenkstätte, Elisabeth Kohlhaas, wird gemeinsam mit dem Architekten der Ausstellung, Tobias Katz, durch die neue Dauerausstellung führen und für Fragen zur Verfügung stehen.
Mit der Ausstellung „Mut und Ohnmacht“ erzählt der Erinnerungsort Torgau Geschichten von Mut, Zivilcourage, Verweigerung und Widerstand im Nationalsozialismus, unter der sowjetischen Besatzung und in der SED-Diktatur. Im Mittelpunkt der neuen Ausstellung stehen die Verbrechen der NS-Militärjustiz. Der Erinnerungsort Torgau ist bundesweit die einzige Gedenkstätte zu diesem Thema.
Torgau war im Zweiten Weltkrieg das Zentrum dieser Unrechtsjustiz und ihres Strafvollzugs: 1943 zog das Reichskriegsgericht in die Stadt. Etwa 60 000 Häftlinge waren in den Kriegsjahren in den beiden großen Militärgefängnissen Fort Zinna und Brückenkopf gefangen. Darunter Tausende Deserteure, Kriegsgegner und Widerstandsangehörige aus ganz Europa. Hunderte wurden in Torgau hingerichtet.
Die Ausstellung beleuchtet persönliche Schicksale. Gleichzeitig macht sie deutlich, wie die Justiz sich in den Dienst des Nationalsozialismus stellte, um die Diktatur und den Vernichtungskrieg durchzusetzen und Menschen zu verfolgen.
Nach 1945 war Torgau ebenfalls ein Ort von Justizunrecht. Während der sowjetischen Besatzung waren zwei Speziallager eingerichtet und in der DDR bestanden ab 1950 ein Gefängnis für Männer und parallel dazu ein Jugendgefängnis – jeweils auch mit Gefangenen, die aus politischen Gründen inhaftiert waren.
Die Ausstellung „Mut und Ohnmacht“ eröffnet am Donnerstag, dem 22. August 2024, mit einem Festakt in Anwesenheit der Stiftungsratsvorsitzenden und Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch. Ab Freitag, dem 23. August 2024, ist die Ausstellung für das Publikum zugänglich. Nähere Informationen zur Ausstellung und zum Programm anlässlich der Eröffnung teilen wir noch einmal gesondert mit.
Um Anmeldung zur Pressekonferenz und Vorab-Führung wird bis zum 6. August 2024 gebeten. Individuelle Besichtigungen und Interviewtermine sind ebenfalls möglich.
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Kontakt
Pascal Straßer
Vermittlungs- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 03421 7739684
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