Erinnerungsort Torgau zeigte Dokumentarfilm über Ludwig Baumann
05.09.24
Am 1. September jährte sich zum 85. Mal der Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen und damit der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Der Erinnerungsort Torgau zeigte zu diesem Anlass in den Leipziger Passage-Kinos die Dokumentation „Die Liebe zum Leben“ über den Deserteur Ludwig Baumann. Im Anschluss fand ein Filmgespräch mit der Regisseurin Annette Ortlieb statt.
Ludwig Baumann flieht im Zweiten Weltkrieg aus der Wehrmacht und wird zum Tode verurteilt. 10 Monate verbringt er in der Todeszelle und wartet auf seine Hinrichtung – erst dann erfährt er von seiner Begnadigung. Über das Militärgefängnis Fort Zinna in Torgau kommt er in die Bewährungstruppe. Er überlebt den Krieg, wird aber weiterhin als „Verräter“ beschimpft. Unermüdlich kämpft er für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung und die Rehabilitierung der Verfolgten der NS-Militärjustiz. Dank seines Einsatzes wurden bis 2009 die Urteile gegen Wehrmachtsdeserteure und andere Urteile der NS-Militärjustiz als Unrecht aufgehoben.
Die Dokumentation „Die Liebe zum Leben“ zeigt ein ganz persönliches Porträt über Ludwig Baumanns Leben. Die Regisseurin Annette Ortlieb begleitete Baumann jahrelang. Im Filmgespräch in Leipzig erzählte sie davon, wie Baumann sie sofort bei der ersten Begegnung beeindruckte und die Idee zur Dokumentation wuchs.
Ein großer Dank geht an die Leipziger Passage-Kinos und Annette Ortlieb für die tolle Zusammenarbeit.
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