Erinnerungsort Torgau und Johann-Walter-Gymnasium Torgau erinnern gemeinsam an die Opfer des Nationalsozialismus
05.02.24
Am vergangenen Dienstag setzte sich der Erinnerungsort Torgau in einer gemeinsamen Veranstaltung mit Schülerinnen und Schülern der 11. Jahrgangsstufe des Johann-Walter Gymnasiums mit der NS-Geschichte Torgaus auseinander – und blickte mit ihnen auch auf unsere heutige Gesellschaft. Anlass war der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar.
Schulleiter Peter Nowack, Oberbürgermeister Henrik Simon und die Leiterin des Erinnerungsortes, Elisabeth Kohlhaas, sprachen mit großer Sorge über den immer noch vorhandenen Antisemitismus in Deutschland und weltweit. Insbesondere seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober des vergangenen Jahres ist dieser spürbar angestiegen. Eine Schülerin und ein Schüler des Johann-Walter-Gymnasiums fragten sich in ihrer Rede, was sie aus der Vergangenheit für die Zukunft mitnehmen können. „Nie wieder“, so sagen sie, dürften in Deutschland Millionen von Menschen um ihr Leben fürchten. In einem Gespräch berichtete Alisa Gadas von der Organisation Amcha e. V. (Berlin) eindrücklich von alltäglichen Einschränkungen, die für jüdische Menschen seit dem 7. Oktober 2023 auch hier in Deutschland spürbar sind.
Anschließend teilten sich die Schülerinnen und Schüler in verschiedene Gruppen auf. Ein Teil besuchte die Stolpersteine von vier Torgauer Familien, die im NS-Regime als jüdisch verfolgt wurden. Sie befassten sich ihren Schicksalen und reinigten die Steine. Eine andere Gruppe machte sich auf den Weg zum Memorial für die Opfer der NS-Militärjustiz vor dem Fort Zinna. Die Schülerinnen und Schüler der dritten Gruppe nahmen an einem Workshop mit Alisa Gadas teil. Dort informierten sie sich über die aktuelle Situation im Nahen Osten, aber auch über die Auswirkungen auf jüdisches Leben in Deutschland. Zum Abschluss diskutierten sie gemeinsam über Antisemitismus, menschenfeindliche Haltungen und Rassismus.
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