Ein lebenslanger Kampf – Filmvorführung „Die Liebe zum Leben“ im Kino in der Bastion in Torgau
20.01.25

Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus zeigt der Erinnerungsort Torgau die Dokumentation „Die Liebe zum Leben“. Sie handelt von Ludwig Baumann, der im Zweiten Weltkrieg Fahnenflucht beging und ein Leben lang um seine Rehabilitierung kämpfte. Die Regisseurin Annette Ortlieb ist zum Gespräch vor Ort. Die Filmvorführung findet am 27. Januar um 18 Uhr im Kino in der Bastion in Torgau (Straße der Jugend 14 B, 04860 Torgau) statt. Der Eintritt kostet 6 Euro.
Ludwig Baumann will den Vernichtungskrieg nicht mitmachen und desertiert. Die nationalsozialistische Militärjustiz verurteilt ihn deswegen zum Tode. In Torgau sitzt er mehrere Monate in der Todeszelle des Militärgefängnisses Fort Zinna. Ihm wird verschwiegen, dass sein Urteil bereits in eine Zuchthausstrafe umgewandelt wurde. Die Dokumentation zeigt den langen Kampf von Ludwig Baumann für die Rehabilitierung der Deserteure des Zweiten Weltkriegs nach 1945. Sie gibt Einblick in das Unrecht der NS-Militärjustiz, die ablehnende Haltung gegenüber Deserteuren in der Nachkriegszeit und die Langsamkeit des politischen Wandels in der Erinnerungskultur.
Die Filmvorführung ist Teil des Programms des Erinnerungsortes Torgau zum 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945. Dazu gehört auch die Wanderausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ über die Ausgrenzung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung. Die Ausstellung wurde vom United States Holocaust Memorial Museum erarbeitet und ist bis zum 30. März 2025 im Erinnerungsort Torgau zu sehen.
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