DIZ Torgau erinnert an den Volksaufstand am 17. Juni 1953
16.06.17
Dem DDR-weiten Volksaufstand am 17. Juni 1953 und seiner gewaltsamen Niederschlagung widmet das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau, Arbeitsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, ein ehrendes Gedenken am Memorial der Stiftung vor dem Fort Zinna in Torgau.
Zwischen dem 16. und dem 21. Juni 1953 beteiligten sich mehr als eine Million Menschen in der DDR an den Protesten gegen die DDR-Führung. Sie forderten wirtschaftliche Reformen und freie Wahlen. Betriebe wurden in vielen Orten bestreikt, öffentliche Gebäude gestürmt und Häftlinge befreit. Die sowjetische Besatzungsmacht beendete die Massenerhebung mit dem Einsatz von Panzern und Soldaten.
Im DDR-Gefängnis Fort Zinna in Torgau herrschte am 17. Juni 1953 eine beklemmende Stille. Die Häftlingsarbeit war eingestellt, die Gefangenen saßen unter strengem Verschluss in den Zellen, die politischen Häftlinge wurden isoliert. Nicht mehr als Gerüchte über die Proteste kamen in der Haftanstalt an.
Der Aufstand forderte insgesamt etwa 50 Todesopfer. 15.000 Menschen wurden verhaftet, knapp 2.000 von ihnen von Gerichten der DDR zu Haftstrafen verurteilt. Außerdem verurteilten die Sowjetischen Militärtribunale mehrere Hundert Aufständische zu langer Haft. Auch im DDR-Gefängnis Fort Zinna saßen Häftlinge wegen ihrer Beteiligung an dem Volksaufstand ein.
Kontakt:
Elisabeth Kohlhaas (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
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