Der Strafvollzug der DDR in Torgau 1950 bis 1990: Neue Publikation der Stiftung Sächsische Gedenkstätten
22.02.19
Mit dem Strafvollzug in Torgau in der SED-Diktatur befasst sich erstmals eine neue Publikation der Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau. Der Band stellt umfassend die Geschichte des DDR-Gefängnisses Torgau vom Beginn 1950 bis zur Wiedervereinigung 1990 dar.
Anhand von Dokumenten, Zeitzeugenberichten und Häftlingsbiografien ermöglicht die Veröffentlichung bisher unbekannte Einblicke in den Strafvollzug in Torgau unter den Bedingungen der SED-Diktatur. Sie zeigt das abgeschottete Leben und die Leiden der Inhaftierten. Unter ihnen befand sich bis weit in die 1970er Jahre eine erhebliche Zahl an politischen Häftlingen.
Die politischen Ziele des Strafvollzugs und dessen Auswirkungen auf den Einzelnen, die Zusammensetzung der Häftlingsgesellschaft sowie die Rolle des Ministeriums für Staatssicherheit stehen besonders im Mittelpunkt. Ebenso geht es um den Freikauf von Torgauer Häftlingen durch die Bundesrepublik Deutschland, um Amnestien und um das Ende des DDR-Strafvollzugs in Torgau 1989/90.
Die Publikation mit dem Titel „Heute: Haus der Erziehung. Der Strafvollzug der DDR in Torgau 1950 bis 1990“, erschienen im Sandstein Verlag, kann zum Preis von 15 Euro auf der Internetseite der Stiftung Sächsische Gedenkstätten erworben werden.
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Am Dienstag, den 2. April 2019, um 19 Uhr wird die Neuerscheinung im DIZ Torgau vorgestellt. Ein interessant besetztes Podiumsgespräch zum Thema „Strafvollzug in der Diktatur – Strafvollzug im Rechtsstaat: Menschenbilder, Grundsätze, Praxis“ rundet die Buchvorstellung ab.
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Kontakt:
Elisabeth Kohlhaas (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 03421 7739681
elisabeth.kohlhaas@stsg.de
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