Vilém Kostka
Erscheinungsjahr:
2001Kategorie: Heftreihe „Lebenszeugnisse – Leidenswege“
Band/Heftnr.:
12ISBN:
978-3-934382-03-9Durch einen seltenen Glücksfall konnte die Stiftung Sächsische Gedenkstätten aus Briefmarkensammlerkreisen ein Konvolut Briefe des tschechischen Häftlings Vilém Kostka erwerben. Der Ingenieur aus Kourim war zeitweilig in der Dresdner Untersuchungshaftanstalt II in der Mathildenstraße 59 inhaftiert und wurde vom Oberlandesgericht Dresden wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Vor dessen Strafsenaten standen seit Anfang der 1940er Jahre überwiegend Tschechen aus dem „Protektorat Böhmen und Mähren“, deren Widerstand gegen die deutsche Fremdherrschaft die Justiz mit aller Härte begegnete.
Dieses Heft dokumentiert eine Auswahl der Korrespondenz Vilém Kostkas mit seiner Frau Marí und seinem Sohn Vilém. Die Briefe geben einen Einblick in die psychischen und physischen Belastungen der Haft. Deutlich werden die spezifischen Schwierigkeiten eines „Protektoratshäftlings“, den familiären Kontakt trotz der räumlichen Distanz und der strengen Briefvorschriften, die das Schreiben in tschechischer Sprache zunehmend einschränkten, aufrechtzuerhalten.
Bearbeitet und eingeleitet von Matthias Roeser und Birgit Sack.