Zeitzeugenlesung in Chemnitz: „Angepasst und ausgebürgert - Zwei Leben in der DDR“
Datum:
Veranstalter:
Lern- und Gedenkort Kaßberg-GefängnisOrt:
Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis, Kaßbergstraße 17, 09112 Chemnitz
Im Jahr 1986 wurde Gerd Keil an das Ministerium für Staatssicherheit verraten. Er wollte die DDR auf „illegalem“ Wege verlassen. Nach Haftstationen in Berlin-Hohenschönhausen und im Zuchthaus Cottbus gelangte er im Frühjahr 1989 für wenige Wochen in das Kaßberg-Gefängnis. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland kaufte ihn im April 1989 von der Karl-Marx-Städter Haftanstalt aus frei. Sein Weg führte ihn über das Notaufnahmelager Gießen bis nach Hamburg. Im Gegensatz zu Gerd Keil, der eine kirchliche Kindertagesstätte besuchte, verbrachte seine Lebensgefährtin Manuela Keilholz einen Großteil ihrer Kindheit in einem Wochenheim. Ihre regimetreuen Eltern legten sehr viel Wert auf eine Erziehung im sozialistischen Sinne. Manuela Keilholz wuchs unter den Zwängen dieser – angeblich – „heilen Welt“ auf. Sie fügte sich. Dazu gehörte auch Schweigen über das, was das familiäre Umfeld ihr antat. Sie gründete 2013/14 die Selbsthilfegruppe „Stasikinder“. Gerd Keil und Manuela Keilholz reflektieren am 17. Juni 2018 in einer autobiografischen Lesung das Leben in der DDR.
Programm:
14 bis 15 Uhr: Vor der Lesung besteht die Möglichkeit einer Führung durch das ehemalige Kaßberg-Gefängnis.
15 bis 16.30 Uhr: Begrüßung und Lesung mit Gerd Keil und Manuela Keilholz. Anschließend können sich die Besucher mit eigenen Fragen an die Autoren wenden.
Anmeldung:
info@gedenkort-kassberg.de, Tel. 0371/3824854 (Ansprechpartnerin: Steffi Lehmann)
Der Lern- u. Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e.V., Reichsstraße 35, 09112 Chemnitz, wird gefördert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten. Die Veranstaltung „Angepasst und ausgebürgert – Zwei Leben in der DDR“ wird gefördert durch den Lokalen Aktionsplan der Stadt Chemnitz.