Weitere „Stolpersteine“ für Opfer der NS-Diktatur in Leipzig
Am 19. September 2016 werden ab 9 Uhr weitere 26 „Stolpersteine“ für Opfer der NS-Diktatur in Leipzig verlegt. Bislang weisen 334 Steine an 143 verschiedenen Orten auf die Verfolgung während des Nationalsozialismus hin. Vor den ehemaligen Wohnorten ermordeter Mitbürger verlegt der Kölner Bildhauer Gunter Demnig Erinnerungsmale ebenerdig in den Gehweg.
Programm Montag, 19. September 2016
9 Uhr: Hainstrasse 31/Brühl 2
Die Familie Rafe zählte vierzehn Familienmitglieder. Sechs von ihnen wurden in den Konzentrationslagern Bergen-Belsen und Auschwitz ermordet.
10.15 Uhr: Springerstrasse 28
Elena Matzkewitsch war Schülerin an der Max-Klinger-Schule. Ihr gelang 1938 die Flucht nach England. Ihre Eltern, Sonja und Moses Matzkewitsch, wurden 1944 in Auschwitz ermordet.
11.15: Uhr Berliner Straße 2
Wolf Willy Tepper war Kaufmann und Handelsvertreter in Leipzig. Mit Frau und vier Kindern lebte er in der Berliner Straße 2. Außer dem Sohn David „Freddy“, der mit seiner Frau Jenny 1938 nach Kanada fliehen konnte, wurden alle anderen nach Polen deportiert. Sieben Steine erinnern an das Schicksal der Familie Tepper.
12 Uhr: Johannisgasse 3 (Verlegeort: Grimmaischer Steinweg neben Radisson Blu Hotel)
Josef Deutsch war selbständiger Nervenarzt in der Johannisgasse 3, wo er auch wohnte. 1938 floh er in die Tschechoslowakei. Sein letztes Lebenszeichen kommt 1940 aus Zagreb (Jugoslawien). Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
14 Uhr: Schwägrichenstrasse 17
Ingeborg Emma Maria Gebhardt wurde 1933 geboren. Aufgrund einer angeborenen geistigen Behinderung war sie von 1936 bis zum 27. September 1940 im Katharinenhof Großhennersdorf untergebracht. Am 2. Oktober 1940 wurde sie in die „Euthanasie“-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein verlegt und dort ermordet.
14.45 Uhr: Holbeinstrasse 37
Die 1902 geborene Elli Helm litt an Epilepsie. Seit 1936 lebte sie in verschiedenen Heimen. In der vom nationalsozialistischen „Euthanasie“-Programm geprägten Landesheilanstalt Großschweidnitz wurde Elli Helm am 19. Februar 1944 ermordet.
Einladung der Arbeitsgemeinschaft (AG) Stolpersteine in Leipzig (PDF-Dokument, 105 KB)
Weitere Informationen unter www.stolpersteine-leipzig.de