Vortrag und Zeitzeugengespräch in Leipzig: 30 Jahre Besetzung der Leipziger Stasi-Bezirksverwaltung
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" LeipzigOrt:
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
Wochenlang war die „Runde Ecke“ ein wichtiger Kristallisationspunkt der Demonstrationen im Herbst 1989. Hier wurden wie an kaum einer anderen Stelle der Zorn und die Forderung nach Auflösung der Staatssicherheit, des wichtigsten Machtinstruments der SED-Diktatur, laut. Bereits im November 1989 begannen die Stasi-Offiziere heimlich die schriftlichen Zeugnisse ihrer Arbeit zu beseitigen. Gerüchte darüber steigerten den Unmut der Demonstranten.
Um den weiteren gewaltlosen Verlauf der Proteste zu sichern, verhandelten am Nachmittag des 4. Dezember 1989 Vertreter der neuen demokratischen Gruppierungen mit leitenden Mitarbeitern der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit. Im Ergebnis besetzte am Abend eine Gruppe von ca. 30 Bürgern das Gebäude friedlich und beendete die Aktenvernichtung. Die Montagsdemonstranten nahmen die Nachricht über die Besetzung mit großer Freude auf. Noch in dieser Nacht bildete sich das Bürgerkomitee. In Leipzig, wie auch in anderen Städten, begannen nun die unumkehrbare Auflösung der Stasi und die Sicherung der Akten.
Nach einem Vortrag zu den Ereignissen und deren Hintergründen kommen Zeitzeugen über das damalige Geschehen, aber auch dessen Bedeutung für die heutige Gesellschaft miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch. Anwesend sind insbesondere auch Journalisten von verschiedenen Zeitungen und TV-Sendern, die zeitgenössische Fotos und Filmaufnahmen zeigen.
Eintritt frei.
Kontakt & weitere Informationen: http://runde-ecke-leipzig.de