Vortrag: Ausreise per Antrag - Der lange Weg nach drüben. Herrschaft und Alltag in der DDR-Provinz
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Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden, Konferenzraum (Raum 110), Helmholtzstr. 6, 01069 Dresden
Renate Hürtgen hat die Antragsteller aus dem DDR-Kreis Halberstadt untersucht, die zwischen 1974 und 1989 in der Abteilung Inneres des Rates des Kreises einen formlosen Antrag auf „ständige Ausreise“ gestellt haben. Wer waren diese Menschen, warum haben sie dies getan, wie haben die Freunde und Bekannten und wie hat die Staatsmacht reagiert? Wie sah die Herrschaft im lokalen „Mikrokosmos der Macht“ konkret aus? Es sind viele Mythen über die „Ausreiser“ verbreitet worden, man hat sie zu Widerständlern erhoben und zu „Verrätern“ gestempelt. Die Autorin wird in ihrem Vortrag vor allem auf jene Befunde eingehen, die entmystifizieren und neue Antworten auf alte Fragen geben.
Zur Person:
Dr. Renate Hürtgen, geboren am 7. November 1947 in Ostberlin, Studium der Kulturwissenschaft und Ästhetik an der Humboldt-Universität zu Berlin, Mitarbeiterin an der AdW Bereich Philosophiegeschichte, nach 1989 verschiedene Projekte zur betrieblichen und gewerkschaftlichen Transformation, von 1997 bis 2012 Mitarbeiterin am Zentrum für Zeithistorische Forschungen Potsdam, zahlreiche Publikationen zur DDR-Geschichte, Themen: Betriebe, Frauen, Arbeiter und Angestellte, Wende, Stasi in der Produktion, Monografie: Ausreise per Antrag: Der lange Weg nach drüben. Eine Studie über Herrschaft und Alltag in der DDR-Provinz, Vandenhoeck & Ruprecht 2014.
Eintritt frei!
Kontakt:
Tel: +49 (0)351 463 32802
Fax: +49 (0)351 463 36079
Web: www.hait.tu-dresden.de