VERANSTALTUNGEN IM RAHMEN VON „LEIPZIG LIEST 2016“
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" LeipzigOrt:
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, Dittrichring 24, 04109 Leipzig
Donnerstag, 17. März 2016
12.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Anke Dreier-Horning
Pädagogisches Niemandsland. Die Durchgangseinrichtungen der ehemaligen Nordbezirke der DDR von 1949 bis 1989
Für viele Kinder und Jugendliche begann in den Durchgangsheimen ihr jahrelanger Leidensweg durch die Heime in der SED-Diktatur. Moderation: Anne Drescher
14.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Birgit Rasch, Gunnar Dedio, „Ich. Erich Mielke. Psychogramm des DDR-Geheimdienstchefs"
Arbeitersohn, Polizistenmörder, Emigrant, Stasichef: Wer war der Mensch, der zum Sinnbild für Repression und Verfolgung, für Bespitzelung und Terror in der SED-Diktatur wurde und sich dabei selbst für einen „Humanisten“ hielt, der doch alle liebte? Das Buch zum Kinofilm mit neuesten Erkenntnissen und reich illustriert. Moderation: Tobias Hollitzer
16.00 Uhr: BUCHVORSTELLUNG UND GESPRÄCH
Ariane Zabel, Andreas Peter Pausch
„Ich sah die Mühlen Spuren mahlen, den Menschen tief ins Angesicht.“ Erinnerungen aus Zwangsarbeit und politischer Haft
Verfolgte der SED-Diktatur schildern im Gespräch mit Ariane Zabel ihre Erfahrungen, die tiefe Spuren in ihrer Seele hinterließen und ihr Leben bis heute prägen. Mit Else Thomas, Hartmut Brix und Siegfried Berneis.
18.00 Uhr: BUCHVORSTELLUNG
„Todesurteile sowjetischer Militärtribunale gegen Deutsche (1944-1947)“
Andreas Weigelt, Klaus-Dieter Müller, Thomas Schaarschmidt, Mike Schmeitzner (Hg.)
Erstmals liegen verlässliche Informationen zu den Hintergründen der kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs an über 2.500 deutschen Zivilisten vollstreckten Todesurteile vor. Die historisch-biographische Studie schließt eine Forschungslücke. Moderation: Prof. Dr. Günther Heydemann (angefragt)
19.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION
Siegfried Suckut, Volkes Stimmen. „Ehrlich, aber deutlich“ – Privatbriefe an die DDR-Regierung
Eine aufschlussreiche Auswahl von Briefen, die in den Stasi-Aktenarchiven erhalten geblieben sind. Sie geben einen faszinierenden Einblick in die Stimmung und den Alltag der DDR-Bevölkerung. Moderation: Christian Booß
20.00 Uhr: HEFTPREMIERE „HORCH UND GUCK“
Kriegserklärung an Europa: Der Hitler-Stalin-Pakt und seine Folgen.
Das Bündnis der mörderischen Diktaturen ermöglichte den Zweiten Weltkrieg und zerstörte die Staatenwelt Ostmitteleuropas. Über den Pakt, seine Folgen, die über die friedlichen Revolutionen hinaus bis heute fortwirken, sowie die erinnerungspolitischen Debatten diskutieren namhafte Autoren der neuesten Ausgabe der Aufarbeitungszeitschrift. Moderation: Sven Heitkamp
Freitag 18. März 2016
14.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Ursula Solf, „Reflexionen einer Staatsanwältin. Nationalsozialistisches Unrecht und seine juristische Aufarbeitung“
Die Autorin wertete nach der Wiedervereinigung auch die Akten zu den durch die Stasi ermittelten NS-Prozessen in der DDR aus. Im Vergleich zur westdeutschen Rechtspraxis wird deutlich, dass die „sozialistische Gesetzlichkeit“ als Instrument zur Durchsetzung der SED-Diktatur diente. Moderation: Philipp Bludovsky
16.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
Dietmar Rummel, "Grauer Schnee – Tauwetter“
Der Autor beschreibt die Zeit nach seiner Entlassung aus der politischen Haft sowie das Leben mit dem Stigma, ein Heimkind gewesen zu sein. Moderation: Dr. Gerald Diesener
18.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH
„Inhaftiert in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Verfolgung 1945-1989.“
Hubertus Knabe, Andreas Engwert, Ruth Stoltenberg
Der Autor des Katalogs zur neuen Dauerausstellung in der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit stellt die Geschichte des heutigen zentralen Gedenkortes an die Opfer der SED-Diktatur dar. Im Anschluss berichten die ehemaligen Häftlinge Edda Schönherz und Jörg Kürschner von ihrem Schicksal. Die Fotos von Ruth Stoltenberg bringen diesen Ort bedrückend nahe. Moderation: Helmuth Frauendorfer
19.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION
„Ausgelacht. DDR-Witze aus den Geheimakten des BND“
Hans-Hermann Hertle, Hans-Wilhelm Saure (Hg.)
Geheimoperation DDR-Witz: Jahrelang sammelten Agenten politische Witze aus der DDR, werteten sie aus und reichten eine Auswahl an den Bundeskanzler weiter. Die Herausgeber berichten aber auch von Haftstrafen für Witzeerzähler in der frühen DDR und vom 1989er Witz der Demo-Transparente.
Ort: Museum in der „Runden Ecke“ in der Ausstellung
20.00 Uhr: BUCHPREMIERE UND DISKUSSION
Michael Beleites, „Dicke Luft: Zwischen Ruß und Revolte. Die unabhängige Umweltbewegung in der DDR“
Verseuchte Flüsse, Tagebaukrater, oder radioaktive Wismut-Halden veranlassten meist junge Leute zu spektakulären Aktionen, die von SED und Stasi bekämpft wurden. Die Publikation beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der alternativen Umweltszene der DDR und ihren Anteil an der Friedlichen Revolution anhand seltener Fotos und Dokumente. Die ehemaligen Umweltaktivisten Carlo Jordan, Dr. Christian Felix Matthes und Tobias Hollitzer sowie der Autor Michael Beleites kommen unter der Moderation von Lutz Rathenow ins Gespräch.
Samstag, 19. März 2016
14.00 Uhr: BUCHPREMIERE
Thilo von Trotha, „Pioniere reiten los. Ein Leben in zwei Deutschland“
Aufgewachsen in der DDR, als 15-jähriger ohne seine Eltern in die Bundesrepublik geflüchtet und dort Karriere als Redenschreiber von Bundeskanzler Helmut Schmidt. Der Autor gibt in seinem autobiografischen Roman Einblick in ein spannendes deutsch-deutsches Leben.
16.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION
Ines Geipel, Joachim Walther, „Gesperrte Ablage. Unterdrückte Literaturgeschichte in Ostdeutschland 1945 – 1989“
Das Bild der DDR-Literatur ist noch immer geprägt von den „staatstragenden“ Künstlern und den kritischen, aber dennoch loyalen Autoren. Diese Publikation zeigt nun eine literarische Welt, die durch die „kalte Bücherverbrennung“ der SED erst heute wahrgenommen werden kann. Unter der Moderation von Reinhard Bohse diskutieren der Autor Joachim Walther und der Schriftsteller Siegmar Faust.
18.00 Uhr: BUCHPREMIERE UND DISKUSSION
Uwe Schwabe, Achim Beier (Hg.), „Wir haben nur die Straße“. Die Reden auf den Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90
Die Straße war 1989 der einzige nicht kontrollierte öffentliche Kommunikationsraum. Dort fand das Volk im Herbst 1989 seine Sprache wieder. Durch inzwischen gut dokumentierte „Dialog-Veranstaltungen“ versuchte die SED dies zu kanalisieren. Die jetzt erschiene Sammlung der Reden auf den Demonstrationen macht die die Atmosphäre dieser „Wochen im Herbst“ nachvollziehbar. Nach einer Einführung von Tobias Hollitzer kommen die DDR-Bürgerrechtler Jürgen Tallig und Gunther Weißgerber sowie der ehem. SED-Funktionär Dr. Kurt Meyer ins Gespräch. Moderation: Reinhard Bohse
19.00 Uhr: LESUNG UND GESPRÄCH
Peter Bieber, „Glasbausteine in Beton. Als Flüchtling und Fluchthelfer hinter Gittern in der DDR“
Nach dem Mauerbau flüchtet der Autor im Schrank eines Möbeltransporters aus der DDR und hilft von dort aus 11 Menschen in den Westen, was er mit 5 Jahren Stasi-Haft bezahlen muss. Moderation: Sabine Pinske-Bieber
20.00 Uhr: Buchvorstellung und Diskussion
Dietmar Arnhold, Sven Felix Kellerhoff, „Unterirdisch in die Freiheit“
Nach dem Mauerbau 1961 gab es in Berlin 75 Fluchttunnelprojekte die insgesamt 300 Menschen zur Freiheit verhalfen. Der Band dokumentiert alle bisher bekannten Tunnel mit Fotos sowie Karten und beschreibt spektakuläre Aktionen, Verrat und bitteres Scheitern im Hinterhalt der Stasi. Die Autoren kommen nach der Buchvorstellung mit Burkhart Veigel, dem zweiterfolgreichsten Fluchthelfer der ca. 650 Menschen „Wege durch die Mauer“ eröffnete ins Gespräch.
Sonntag, 20. März 2016
11.00 Uhr: BUCHLESUNG UND GESPRÄCH
Dorit Linke, „Jenseits der blauen Grenze“
Da sie in der DDR keine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben sehen, versuchen die Jugendlichen Hanna und Andreas im Sommer 1989 über die Ostsee schwimmend die Flucht in den Westen. Glaubwürdig schildert die Autorin in ihrem Roman eine Jugend im Sozialismus zwischen Resignation und Aufmüpfigkeit.
13.00 Uhr: BUCHLESUNG UND GESPRÄCH
Kriemhild Frieda Marie Mader, „Vom Leben am Rand der roten Scheibe“
Der Zeitzeugenroman gibt einen authentischen Blick auf weithin unbekannte Aspekte der innerdeutschen Grenze: das Leben im Sperrgebiet und die „Säuberungsaktionen“ durch Zwangsumsiedlungen.
15.00 Uhr: BUCHLESUNG, GESPRÄCH UND KONZERT
Thomas Renker (Hg.), „Eingemauerter Twist. Biographische Stationen“
Die Kulturpolitik der SED ließ Künstlern nahezu keine Freiräume. Politische Restriktionen und Repression bis hin zu Stasi-Haft drohten. Thomas Renker, Stephan Krawczyk und Bernd Lindner (angefragt) geben unter der Moderation von Helmuth Frauendorfer mittels Anekdoten, Dokumenten und Lyrik Einblick in dieses Leben. Der Musiker Stephan Krawczyk begleitet die Veranstaltung mit seinen Liedern.
Das Gesamtprogramm können Sie hier als PDF herunterladen.
Kontakt:
Bürgerkomitee Leipzig e.V.
Träger der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke"
mit dem Museum im Stasi-Bunker Machern
Dittrichring 24, 04109 Leipzig
Tel.: 0341/9612443
Fax: 0341/9612499
Homepage: www.runde-ecke-leipzig.de
E-mail: mail@runde-ecke-leipzig.de