Gedenkveranstaltung und Ausstellungseröffnung zum 70. Jahrestag der Befreiung Leipzigs von der NS-Terrorherrschaft durch amerikanische Truppen

Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" LeipzigOrt:
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" Dittrichring 24, 04100 Leipzig
Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung Leipzigs von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft durch amerikanische Truppen findet vor der Gedenktafel an der „Runden Ecke“ um 11.00 Ihr die offizielle Gedenkveranstaltung statt. Das Museum in der „Runden Ecke“ präsentiert im Anschluss den ersten Teil der kleinen Ausstellung „Zwei Mal befreit? Leipzig unter amerikanischer und sowjetischer Besatzung 1945“. Am Abend spricht die Leipziger Historikerin Nora Blumberg über die zehnwöchige Besatzungszeit und die beginnende Demokratisierung in Leipzig. Originale Film- und Fotoaufnahmen vermitteln die Stimmung dieser Zeit.
Am 18. April 1945 erreichten US-amerikanischen Truppen Leipzig und befreiten die Stadt kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Die Amerikaner bezogen in der „Runden Ecke“ am Innenstadtring Quartier und richteten hier ihr Hauptquartier sowie zeitweilig die Alliierte Militärregierung ein. Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung Leipzigs durch die US-Armee präsentiert die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ neue Forschungsergebnisse sowie eine kleine Ausstellung und lädt zu Veranstaltungen ein. So setzt sie sich ganz bewusst mit diesem Teil der Hausgeschichte der heutigen Gedenkstätte auseinander.
Im unmittelbaren Anschluss an die Gedenkveranstaltung lädt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. für 12.00 Uhr in den Eingangsbereich des Museums in der „Runden Ecke“ zur Eröffnung des ersten Teils der Ausstellung „Zwei Mal befreit? Leipzig unter amerikanischer und sowjetischer Besatzung 1945“ ein. Einzigartige und teilweise bisher unbekannte Fotos und Dokumente zeigen, dass die amerikanische Besatzung nicht nur eine Befreiung Leipzigs und einen Neuanfang brachte, sondern sie auch vor völlig neue Herausforderungen stellte. Trotz widrigster Umstände begann die Militärregierung sofort mit dem Aufbau demokratischer Strukturen. Es ist sogar gelungen, ein privates Fotoalbum eines in Leipzig in der „Runden Ecke“ stationierten Soldaten zu recherchieren, das einmalige Aufnahmen der Nutzung des Gebäudes durch die US-Armee enthält. Diese Fotos werden in der Ausstellung ebenso gezeigt wie das Fotoalbum.
Der demokratische Neuanfang, der nach dem Ende der NS-Diktatur in Leipzig durch die amerikanische Besatzungsmacht ermöglicht wurde, fand jedoch nach wenigen Wochen mit der Übergabe Leipzigs gemäß den Vereinbarungen von Jalta an die Rote Armee am 2. Juli 1945 ein jähes Ende. Nun begann die Einführung einer kommunistischen Diktatur und das Gebäude am Dittrichring wurde durch die sowjetische Militäradministration genutzt. 1950 wurde es Sitz der Leipziger Stasi-Zentrale. Erst 1989 mit der Friedlichen Revolution öffnete sich das Tor zu Freiheit und Demokratie wieder.
Bis 1989 wurden diese ersten Wochen eines demokratischen Neuanfangs unter der amerikanischen Besatzung systematisch verschwiegen, verdrängt und diffamiert. Im Schulunterricht war zu vermitteln, das „die tatsächliche Befreiung […] erst durch den Einzug der Sowjetarmee stattfand. Außerdem sollten Beispiele für die Behinderung der Antifaschisten durch die Befehlshaber der anderen Armeen“ aufgeführt werden.“ Der zweite Ausstellungsteil, der sich mit den ersten Monaten der sowjetischen Besatzung und dem beginnenden Aufbau einer kommunistischen Diktatur beschäftigt, wird anlässlich des Besatzungswechsels Anfang Juli 2015 präsentiert. Am Abend beschreibt die Historikerin Nora Blumberg 19.00 Uhr in Ihrem Vortrag „Die amerikanische Besatzung Leipzigs – Tor zur Demokratie?“ die zehnwöchige amerikanische Besatzungszeit und den beginnenden demokratischen Aufbau in Leipzig. Sie forscht seit Jahren im Auftrag der Gedenkstätten Museum in der „Runden Ecke“ in amerikanischen und deutschen Archiven.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der beigefügten Pressemitteilung und dem Einladungsfaltblatt.