Gedenkveranstaltung "Die Erla-Werke und das Massaker von Abtnaundorf "

"Die Erla-Werke und das Massaker von Abtnaundorf" mit Jelena Rother (in Kooperation mit VVN/BdA Leipzig)

Die Erla-Maschinen-Werke GmbH, die allein in Leipzig vier Werke betrieb, war einer der größten Produzenten des Jagdflugzeugs Messerschmitt Bf 109 und einer der größten Luftrüstungsbetriebe in Sachsen. Ab 1941 setzten die Erla-Werke auch zivile ZwangsarbeiterInnen und Kriegsgefangene zur Rüstungsproduktion ein. Bereits 1943 wurde das KZ-Außenlager Leipzig-Thekla des Konzentrationslagers Buchenwald eingerichtet. An drei Standorten waren mehr als 1.000 männliche KZ-Häftlinge untergebracht. Insgesamt beschäftigten die Erla-Werke in Leipzig mehr als 6.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Am 13.04.1945 wurden die Lager in Erwartung der vorrückenden US-amerikanischen Truppen geräumt und die Häftlinge auf sogenannte Todesmärsche Richtung Tschechien getrieben. Mehr als 300 kranke oder geschwächte Häftlinge, die im Lager verblieben waren, wurden am 18. April 1945 von SS-Wachleuten und Angehörigen des Volkssturms in einer Baracke eingesperrt und angezündet. Über 80 Menschen kamen dabei ums Leben. Am gleichen Abend trafen die ersten US-amerikanischen Soldaten in Abtnaundorf ein. Kameramänner des US-Signal-Corps haben das Grauen fotografiert. Diese Bilder gingen um die Welt und prägten das Bildgedächtnis zu den nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Die entstandenen Filmaufnahmen bildeten den Auftakt in dem Dokumentarfilm "Nazi Concentration Camps", welcher in dem Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher gezeigt worden ist.

In diesem Jahr jährt sich das "Massaker von Abtnaundorf" zum 68. Mal. Zu diesem Anlass wird am 18. April um 17 Uhr eine Gedenkfeier am Mahnmal in Abtnaundorf (Theklaer / Heiterblickstr.) stattfinden. Anschließend wird um 18:30 Uhr die neue Broschüre "Die Erla-Werke und das Massaker von Abtnaundorf" von Karl-Heinz Rother und Jelena Rother in der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig vorgestellt.