Filmvorführung im Cineding: SCHNEE VON GESTERN
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte für Zwangsarbeit LeipzigOrt:
Kino Cineding, Karl-Heine-Str. 83, Leipzig-Plagwitz
Michla und Feiv‘ke Schwarz, Bruder und Schwester, sind die einzigen Überlebenden der jüdischen Familie Schwarz aus Wilnius. Nach dem Krieg verpassen sie sich am Bahnhof im polnischen Łodź. Beide ziehen einen Strich unter ihre bisherigen Biografien, entscheiden sich für das Leben und gründen eigene Familien. Michla immigriert nach Israel, während Feiv‘ke nach Deutschland an den Ort zurückkehrt, wo er einst im KZ war – ins brandenburgische Schlieben. Dort befand sich seit 1938 ein Zweigwerk des Leipziger Rüstungsbetriebs HASAG, der ab 1944 auch KZ-Häftlinge zur Zwangsarbeit einsetzte. Feiv‘ke ändert seinen Namen zu Peter, heiratet eine deutsche Frau und gründet eine deutsche Familie. Ihren Kindern und Enkeln aber lässt das verpatzte Treffen keine Ruhe. Sie machen sich unabhängig voneinander auf die Suche nach dem anderen und der Verdacht wachst, dass Michla und Feiv‘ke sich zwar für das Leben, aber trotzdem jeden Tag aufs Neue dafür entschieden, sich nicht zu treffen.
SCHNEE VON GESTERN ist ein epischer Film von Yael Reuveny, der Enkelin von Michla Schwarz. Er zeigt, wie Familiengeschichten vererbt werden können wie die Farbe der Augen, und wie zwei Familien nach Jahrzehnten wieder zu einer werden.
Am 15. Mai gibt es vor dem Film um 20 Uhr eine kurze Einführung in das Thema NS-Zwangsarbeit im Rüstungssektor, die Rolle der Leipziger Firma HASAG und ihren Standort in Schlieben.
„Schnee von gestern“, © Yael Reuveny, Deutschland/Israel 2013 in Kooperation mit dem Kino Cineding
100 min, Original mit deutschen Untertiteln
Eintritt: 5,50€ / erm. 4,50€
Weitere Vorführungen finden am 16.05., 17.05. und 20.05. jeweils um 20:00 Uhr statt.