Filmvorführung "Erich Mielke - Meister der Angst" im Rahmen des 26. Jahrestages der Besetzung der Leipziger Stasi-Zentrale
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" LeipzigOrt:
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Leipzig, Kinosaal, Dittrichring 24, 04109 Leipzig
Zum 26. Jahrestag der Besetzung der Stasi-Zentrale Leipzig zeigt die Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" den Film "Erich Mielke- Meister der Angst“ mit anschließendem Filmgespräch.
Am 4. Dezember 1989 besetzen Leipziger Bürger die Bezirksverwaltung für Staatssicherheit in der „Runden Ecke“. Ziel der Aktion war die Zerschlagung von Mielkes „Ministerium der Angst“. Um die Vernichtung der Akten durch die Staatssicherheit zu verhindern, bildete sich in der Nacht nach der Besetzung der Stasi-Zentrale das Bürgerkomitee Leipzig für die Auflösung der Staatssicherheit. Diese engagierten Bürgerinnen und Bürger wachten anschließend Tag und Nacht in der „Runden Ecke“ über tausende von Akten. Das Komitee fungierte von Anfang an auch als Mittler zwischen den Demonstranten und der Staatssicherheit und war damit der Öffentlichkeit verpflichtet. Heute ist es Träger der Gedenkstätte des Museums in der „Runden Ecke“.
Der Film „Erich Mielke- Meister der Angst“ von Regisseur Jens Becker gibt Einblicke in das Leben des Stasi-Chefs. Arbeitersohn, Emigrant, verurteilter Polizistenmörder und Stasi-Minister – Erich Mielke war einer der mächtigsten Männer der SED-Diktatur. Schon in der sowjetischen Besatzungszone trug er Verantwortung für den Aufbau der neuen kommunistischen Geheimpolizei und führte von 1957 bis 1989 das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, das sich selbst als „Schild und Schwert der Partei“ sah. Am Ende gehörten etwa 90.000 hauptamtliche Stasi-Offiziere sowie 180.000 Inoffizielle Mitarbeiter dazu. Als oberster Stasi-Chef organisierte und formte Erich Mielke den Unterdrückungsapparat, dessen subtiler Terror Zehntausende ins Gefängnis brachte und unzählige Menschenleben aus der Bahn warf. Der manische Alleinherrscher und Ordnungsfanatiker Mielke hielt sich selbst für einen „Humanisten“, der alle liebte, „alle, die für den Sozialismus und für den Frieden sind“. Der überzeugte und ergebene Parteisoldat misstraute dem eigenen Volk, wollte zugleich aber von diesem geliebt werden. Der Film „Erich Mielke – Meister der Angst“ zeigt den Stasi-Chef auf dem Höhepunkt seiner Macht 1989 und in totaler Resignation im Gefängnis 1991. Spielfilmszenen geben einen Einblick in das Leben Mielkes, wie er als Minister agiert und am Ende als gebrochener Mann in der Berliner Justizvollzugsanstalt Moabit auf seinen Prozess wartet. Interviews in Verbindung mit Archivmaterial und exklusive Einsichten in die BND-Akten über Mielke komplettieren das 90-minütige Dokudrama. Der Film erzählt umfassend, wie aus Erich Mielke wurde, was er war: ein Meister der Angst.
Regisseur Jens Becker war am 4. Dezember 1989 bei den Geschehnissen in der „Runden Ecke“ anwesend und hielt diese filmisch fest. Im Anschluss an die Filmvorführung und zum Auftakt des Filmgespräches, an dem Becker unter der Moderation des Gedenkstättenleiters Tobias Hollitzer zusammen mit dem Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen Roland Jahn, sowie dem Vorsitzenden des Stadtschülerrats Leipzig Felix Englisch teilnimmt, werden diese Aufnahmen sowie Fotos von Erich Mielkes Besuchen in Leipzig gezeigt.
Flyer der Veranstaltung zum Download.