Film: »Der Rat der Götter« (DEFA 1950)

In loser Reihe zeigen wir Filme der DEFA (Deutsche Film AG), die sich mit der Erinnerung an den Nationalsozialismus und der Rezeption in der DDR auseinandersetzen. »Der Rat der Götter« und »Rotation« stehen exemplarisch für verschiedene Politiken der frühen DDR, im Sinne der kommunistischen Faschismustheorie: während mit den »großen Nazis«, den Industriellen und Kriegsverbrechern, abgerechnet werden sollte, wurde mit den ehemals Verfolgten und den »kleinen Nazis«, den Mitläuferinnen der neue Staat aufgebaut.

»Der Rat der Götter« thematisiert auf Grundlage von Akten der Nürnberger Prozesse die Verstrickung des IG Farben-Konzerns in nationalsozialistische Verbrechen. Im Zentrum der Handlung stehen der Vorstandsvorsitzende Geheimrat Mauch und der Chemiker Dr. Scholz. Beide sind hauptverantwortlich für die Rüstungsproduktion und Giftgasherstellung für die Schoah. Während Dr. Scholz sich stets auf seine wissenschaftliche Neutralität zurückzieht und aus Angst um Stellung und Familie die Augen vor der Wahrheit verschließt, entspricht Mauch ganz dem Bild des Großindustriellen, der skrupellos nach Gewinn und Expansion strebt und sich dabei schuldig macht.
»Der Rat der Götter« (1950), Regie: Kurt Maetzig, 101 min. Mit einer Einführung durch Vertreter der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig. Eintritt 6 €, ermäßigt 5 €.

Kontakt:
Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
Permoser Str.15, 04318 Leipzig
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