Erinnerungspolitischer Fachtag der sLAG: „Relevanz statt Revisionismus – Aufgabenfelder einer demokratischen Erinnerungskultur“
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Anderer VeranstalterOrt:
Salles de Pologne, Hainstraße 16/18, 04109 Leipzig (Klingel „Veranstaltungen“, Fahrstuhl vorhanden)
2023 jährt sich der Übergang von der demokratisch verfassten Weimarer Republik zum nationalsozialistischen Regime zum 90. Mal. Mit den verschiedenen Veranstaltungen in unserem Themenjahr „1933 – Wege in die Diktatur“ haben wir Aspekte der Machtübertragung an die Nationalsozialisten und deren gewaltsame Machtdurchsetzung beleuchtet. Der neunte Erinnerungspolitische Fachtag fokussiert als Abschluss des Themenjahrs nochmals auf das Ende der noch jungen Weimarer Republik und fragt nach den gesellschaftlichen und politischen Dynamiken ihres Scheiterns: Welche „Kipp-Punkte“ sind 1933 und davor auszumachen? Erwachsen aus der historischen Analyse des Scheiterns der Weimarer Republik Fragestellungen mit einer gegenwärtigen Perspektive, die den Blick für die aktuellen Gefahren der Demokratie schärfen können?
(Denk-)Ansätze zur Krisenbewältigung, die auf eine autoritäre Staatsführung zielen sowie Elemente der NS-Ideologie wie Antisemitismus, Antiromaismus, Rassismus und Sozialchauvinismus, sind weiterhin und vermehrt Teil der gesellschaftlichen und politischen Diskurse in Deutschland sowie handlungsleitend für Angriffe auf unsere plurale Gesellschaft und deren institutionelle Verfasstheit. Nicht zuletzt kommt es vermehrt zu Angriffen auf NS-Erinnerungs- und Gedenkstätten, die als Orte des aktiven Lernens und der Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen wichtige Stützen einer demokratischen Erinnerungskultur sind. Mittels Vorträgen und Austauschformaten loten wir auf dem diesjährigen Fachtag aus, wie diesen Herausforderungen begegnet werden kann und welche Perspektiven sich für unsere praktische Arbeit ergeben.
Programm
9 Uhr: Ankunft | Anmeldung
10 Uhr: Begrüßung | Tagesprogramm
10.30 Uhr: Vorträge
- Vortrag I: Prof. Dr. Mike Schmeitzner (Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V.): „Die nationalsozialistische 'Machtergreifung' in Sachsen 1933. Voraussetzungen – Akteure – Widerstände“
- Vortrag II: Prof. Dr. Oliver Decker (Direktor Else-Frenkel-Brunswik-Instituts für Demokratieforschung an der Universität Leipzig): „1933 ist nicht 2023? Autoritäre Sehnsüchte als Herausforderung für eine demokratische Gesellschaft“
12.30 Uhr: Mittagspause
13.30 Uhr: Thementische
- I / „Das Wissen um Geschichte – unverzichtbare Grundlage demokratischen Handelns?!“, Input und Moderation: Dr. Justus H. Ulbricht (Historiker, Dresden)
- II / „Geschichtliche Erfahrungen der Solidarität – Grundlagenarbeit für eine Handreichung und eine Videoproduktion“, Input und Moderation: Uwe Hirschfeld (politisch-kultureller Bildner, sLAG, Dresden)
- III / „#histotok – Erinnern an Nationalsozialismus und Holocaust auf TikTok?“, Input und Moderation: Anja Neubert (Universität Leipzig, Historisches Seminar, Lehreinheit Geschichtsdidaktik)
- IV / „Antiziganistisches 'Wissen' als Produkt und Argument behördlicher Praxis – Quellenbasierte/ quellenkritische Diskussion“, Input und Moderation: Alexander Rode (Fachnetzwerk Antiziganismus/Antiromaismus bei Weiterdenken e.V. – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen)
15.30 Uhr: Kaffeepause
16 Uhr: Fishbowl „Herausforderungen und Perspektiven einer demokratischen Erinnerungskultur“
17 Uhr: Ende
Tagesmoderation: Solvejg Höppner (Kulturbüro Sachsen e.V., sLAG)
Kontakt:
sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG)
Service -und Beratungsstelle
Tel. 0341 49579647
info@slag-aus-ns.de