Einweihung „Blackbox Heimerziehung“ der Initiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e. V.
Datum:
18.06.22
(11:00)
Veranstalter:
Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof TorgauOrt:
Soziokulturelles Zentrum Kulturbastion (KAP Torgau), Straße der Jugend 14 B, 04860 Torgau
Seit über 25 Jahren engagiert sich die lnitiativgruppe Geschlossener Jugendwerkhof Torgau e. V. für die Aufarbeitung und Aufklärung der repressiven DDR-Heimerziehung. Mit der gleichnamigen Gedenkstätte am historischen Ort des ehemaligen Geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau ist dies über die Jahre sehr gut gelungen. Für viele andere Orte steht dies selbst 30 Jahre nach der Deutschen Einheit noch immer aus. Ein Teil der DDR-Geschichte ist dort verschwunden, ohne überhaupt im Kontext der Aufarbeitung der SED-Diktatur wahrgenommen und verstanden zu werden. In Städten und Gemeinden, in denen sich früher Heime befanden, gibt es durch Umfunktionierung, Verfall oder Abriss kaum noch eine Erinnerung an die dortigen Umerziehungseinrichtungen. Ein mobiles Denkzeichen mit interaktivem Lernort zur repressiven DDR-Heimerziehung soll diese Fehlstelle nun endlich schließen.
Die „BLACKBOX HEIMERZIEHUNG“, ein umgebauter Seecontainer mit einer Ausstellung im Innen- und Außenbereich und einem Online-Modul, will das DDR-Umerziehungssystem an exemplarischen historischen Orten sichtbar machen. Sie will Jugendliche, interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Anwohnerinnen und Anwohner anregen, sich mit diesem Part der DDR-Geschichte auseinanderzusetzen, der in unmittelbarer Nähe oder regionaler Umgebung stattfand. Obwohl die Existenz eines Heimes oder Jugendwerkhofes bekannt war, spielte bereits zu DDR-Zeiten die Beschäftigung mit dem Thema und dem Schicksal der Betroffenen für die AnwohnerInnen oft kaum eine Rolle Die „BLACKBOX HEIMERZIEHUNG“ soll zukünftig an diesen historischen Orten Aufklärung leisten und Erinnerung ermöglichen, um so zur gesellschaftlichen Wahrnehmung und zum Verständnis für die Schicksale der DDR-Heimkinder beizutragen.
Gabriele Beyler, Vorstandsvorsitzende und Kuratorin des Aufarbeitungsprojektes: „Die Idee für die 'BLACKBOX HEIMERZIEHUNG' hatten wir seit fast 10 Jahren in der Schublade, aber lange Zeit war die Finanzierung nicht gesichert. Mit Unterstützung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien konnten wir nun endlich das Projekt umsetzen. Wichtig war uns, ein mobiles Modul zu entwickeln, das im öffentlichen Raum Aufmerksamkeit und Neugierde erzeugt und für jedermann einen einfachen Zugang ermöglicht.
Zudem hinterlässt die 'BLACKBOX HEIMERZIEHUNG' an jedem historischen Ort eine analoge und digitale Spur – ein dauerhaftes Denkzeichen in Form einer Erinnerungstafel. Von entscheidender Bedeutung für ihre nachhaltige Wirkung ist das gemeinsame Aufklären und Erinnern durch die Unterstützung örtlicher Vereine und Initiativen.“
Die Einweihung und erstmalige Präsentation der „BLACKBOX HEIMERZIEHUNG“ erfolgt am 18. Juni 2022 anlässlich des 18. Treffens ehemaliger DDR-Heimkinder in Torgau. „Nach zwei Jahren ungewollter Pause möchten wir unsere langjährige Tradition des Treffens ehemaliger DDR-Heimkinder wieder in Gang setzen“, so Beyler. Gemeinsam mit den Betroffenen wird die Reise an die historischen Orte der DDR-Umerziehungseinrichtungen gestartet. Erste Station nach Torgau ist die Burg Scharfenstein im Erzgebirge. „Wir freuen uns besonders, dass Evelyn Zupke, Beauftragte der Bundesregierung für die Opfer der SED-Diktatur, bei der Einweihung dieses weiteren Meilensteins unserer Aufklärungsarbeit dabei sein wird.“
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung zur Veranstaltung sowie im Flyer zur „BLACKBOX HEIMERZIEHUNG“.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung zur Veranstaltung sowie im Flyer zur „BLACKBOX HEIMERZIEHUNG“.
Weitere Informationen & Kontakt:
Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau
Manuela Rummel (m.rummel@jugendwerkhof-torgau.de)
Juliane Weiß (j.weiss@jugendwerkhof-torgau.de)
Gabriele Beyler (g.beyler@jugendwerkhof-torgau.de)
www.jugendwerkhof-torgau.de