Buchvorstellung und Diskussion in Leipzig: „Protestanten in Zeiten des Kalten Krieges“
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" LeipzigOrt:
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" Leipzig, Kinosaal
Wohl kaum eine Handlung in der DDR ist bis heute derart im öffentlichen Bewusstsein verankert, wie das symbolische Umschmieden eines Schwerts zu einer Pflugschar auf dem Kirchentag vom 22. bis 25. September 1983 in Wittenberg. Eingebettet in eine Zeit atomarer Hochrüstung der beiden Militärblöcke, gab er mit seinem Motto „Vertrauen wagen“ ein wichtiges Signal im Jahr des 500. Geburtstages von Martin Luther.
Dass der Staat damals kein Vertrauen wagte, wird aus der Tätigkeit des Staatssicherheitsdienstes der DDR rund um dieses Ereignis deutlich. Bereits am 3. Oktober wurde SED-Chef Erich Honecker ein zusammenfassender MfS-Bericht von Erich Mielke vorgelegt. Der Staatssekretär für Kirchenfragen, Klaus Gysi, bezeichnete den Kirchentag im Rückblick als „schlimmsten Kirchentag von allen“. Mithilfe von verschiedenen Dokumenten aus kirchlicher und staatlicher Überlieferung, Gesprächen mit Zeitzeugen und eigenen Erfahrungen gelingt es Annette Hildebrandt und Lothar Tautz diese (kirchen-)politisch nachhaltige Großveranstaltung im Lutherjahr 1983 einem breiten Publikum zu erschließen.
Der Band „Protestanten in Zeiten des Kalten Krieges. Der Wittenberger Kirchentag zum Lutherjubiläum 1983 im Fokus der Staatsicherheit“ von Annette Hildebrandt und Lothar Tautz ist in der Publikationsreihe der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erschienen.
Moderation: Birgit Neumann-Becker (Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
Eine Veranstaltung im Rahmen von „Leipzig liest“ anlässlich der Leipziger Buchmesse 2018.
Weitere Informationen & Kontakt: www.runde-ecke-leipzig.de