Buchpräsentation und Gespräch in Leipzig: „...bitte ich um Begnadigung...“ Der Arzt Johannes Hecker (1902–1946)
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Veranstalter:
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" LeipzigOrt:
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" Leipzig, Kinosaal
Dr. Johannes Hecker, geboren 1902 in Stettin, studierte Medizin in Würzburg, Bonn und Greifswald. Ab 1930 praktizierte er als Arzt in Mecklenburg-Vorpommern, hauptsächlich in den psychiatrischen Kliniken Schwerin Sachsenberg und Domjüch bei Neustrelitz. Seine Tätigkeit auf der Station für geisteskranke Rechtsbrecher im Gefängnis Alt-Strelitz war der Anlass für seine Verhaftung Anfang 1946. Der Vorwurf lautete „Patientenmord“. Ein Sowjetisches Militärtribunal verurteilte ihn in einem rechtsstaatswidrigen Prozess zum Tode. Das Urteil wurde im Juni 1946 in Schwerin an unbekanntem Ort vollstreckt. In seinem Gnadengesuch schilderte Dr. Johannes Hecker die kriegsbedingt sich immer weiter verschlechternden Haftbedingungen, die ihn veranlassten, einigen Schwerstkranken das qualvolle Sterben durch die Gabe von Beruhigungsmitteln zu erleichtern. Die Dokumentation spürt einem Menschen nach, der im vom Nationalsozialismus geprägten Deutschland und somit in einer sehr schwierigen Zeit versuchte, seinen Überzeugungen treu zu bleiben und verantwortungsvoll zu handeln.
Der Band von Edda Ahrberg und Anne Drescher ist in der Publikationsreihe der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Mecklenburg-Vorpommern erschienen.
Moderation: Anne Drescher (Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Mecklenburg-Vorpommern)
Eine Veranstaltung im Rahmen von „Leipzig liest“ anlässlich der Leipziger Buchmesse 2018.
Weitere Informationen & Kontakt: www.runde-ecke-leipzig.de